Else und ihre Bademeister

Vollgefressen lehnt sie an der Wand und langweilt sich. Keine Kolleginnen mehr. Die Bademeister rennen im Eiltempo aus dem Keller an den Beckenrand und zurück.

Niemand beschäftigt sich mit ihr.

Jetzt ist sie schon extra aus dem Keller ins Schwimmbad gewandert. Mühevoll war das. All die Abschiedsfeiern der Kolleginnen. Die sehen keine Zukunft mehr hier. Haben gut reden, die jungen Dinger. Sie ist die Chefin hier, sie kann sich nicht einfach einen neuen Job suchen.

 

Sie lehnt an der Wand. Zu viel gegessen. Sitzt ja niemand anderer an der Tafel mit all den Leckereien. Verkommen lassen kann man ja auch nichts. Ein Kreislauf. Wer alles allein ißt, wird dick.

 

Früher. Früher hat sie danach wenigstens Bewegung gehabt. Mit vielen Bademeistern hat sie sich Wettrennen geliefert. Immer gesiegt. Manchmal ist sie ihren Lieblingsbademeistern sogar an die Wäsche gegangen.

Besonders amüsiert war sie, wenn dann einer aufgekreischt hat.

 

Heute beachtet sie niemand mehr. Sie klettert jetzt die Wand rauf.

Sonst wird das heute nichts mehr mit ihrer Arbeit. Asseln, Fliegen und anderes Getier jagen.

 

Einer muss die Arbeit machen. Als Kapitänin verlässt sie das Bad erst, wenn der letzte Bademeister hier abschließt oder der Abrissbagger kommt, 

Else, die dicke Hausspinne im Schwimmbad.

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