12.01.2016
Anfrage an die Berliner Bäderbetriebe zur Bahnenbelegung
Meine erneute Anfrage wurde jetzt beantwortet.
Um ehrlich zu sein, wollte ich die Mail gleich löschen als ich den ersten Satz las.
Die Erklärung, dass durch Nutzung von Schulen und Vereinen eine Bahnenbelegung keine exakten Angaben gemacht werden können, ist hahnebüchen.
Es gibt für jede Belegung Unterlagen und für die tatsächliche Nutzung ebenso. Soll ich hier die Ausweise z.B. der Vereine, die die Schwimmhalle Finckensteinallee nutzen, den BBB erklären?
Berliner Bäderbetriebe:
„Aufgrund der besonderen gesetzlichen Berliner Situation (unentgeltliche Nutzung der Bäder durch Schulen und Vereine) ist es den BBB leider nicht für alle Schwimmhallen möglich, exakte Angaben über die zur Verfügung stehenden Bahnen zu machen. Diese Angaben können mitunter wochenweise schwanken. In den Bädern, in denen das möglich ist (z.B. die Schwimmhalle Finckensteinallee) sind die Bahnen auf der Webseite angegeben. Wir verstehen, dass es einen Informationsgewinn für unsere sportlich schwimmenden Kundinnen und Kunden wäre, die exakte Bahnbelegung für alle unsere Becken abrufen zu können und arbeiten intensiv an einer Lösung.
Mit den aktuell 36 Hallenbädern der BBB (plus FEZ in der Wuhlheide 37 Hallen) in denen - als Beispiel - zwölf (mit FEZ 13) 50-Meter-Schwimmbecken zur Verfügung stehen, weist Berlin so viel Wasserfläche für sportliches Schwimmen auf, wie keine andere Stadt in Deutschland. Wir sind sicher: Da findet sich immer ein Platz fürs sportliche Bahnenziehen. Über Fehlverhalten einzelner Badegäste informieren Sie bitte umgehend unsere Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeister. Sie helfen umgehend.“
Ich fürchte, meine Antwort an die Berliner Bäderbetriebe klingt ziemlich ärgerlich, aber ich bin auch sauer.
Meine Antwort:
„Vielen Dank für die Antwort.
Die Berliner Bäderbetriebe haben derzeit 31 Hallenbäder, von denen 6 Warmbäder - indiskutabel zum schwimmen- sind, die der Öffentlichkeit außerhalb Frühschwimmen zur Verfügung stehen.
Es sind derzeit 8 Schul-Kurs- und Vereinsbäder, von denen 2 der Öffentlichkeit gar nicht zugängig sind.
6 zum genannten Frühschwimmen an einigen Tagen.
Bleiben also 25 Hallenbäder.
Irritiert bin ich über 12 Bäder mit 50 Meter Becken.
Ich kenne 11, von denen 1 zum Teil eine Wassertiefe 60cm hat und somit nicht als Schwimmerbecken gilt.
Stadtbäder Mitte (das erwähnte), Tiergarten, Märkisches Viertel, Kombiäder Spandau, Mariendorf, Seestr, Gropiusstadt, Schwimmhallen Helene Weigel Platz, Stadtbad Charlottenburg/ Neue Halle und Finckensteinallee und das SSE.
Über die Öffnungszeiten und tatsächliche Auslastung führe ich hier nichts aus. Zu umfangreich.
Das Kombibad Seestr. verfügt über keine geleinte Bahn, die meisten anderen über keine, eine bis drei, die nur selten- und das im va banque Spiel nutzbar sind zum schwimmen.Im Übrigen ist keine Bahnenbelegung für die Schwimmhalle Finckensteinallee angegeben, sondern eine Bahnenzahl für öffentliches schwimmen.
"Wochenweise wanken" und genau darin liegt das Problem.
Unzuverlässige Öffnungen, unzuverlässige Wasserfläche.
Sie wissen, dass die Besucherzahlen zurückgehen. Die Aufrechnungen zu Schließzeiten, geschlossenen Bädern und die Kommunikation hierzu kommentiere ich hier nicht.
Die Realität kennt jeder Stammgast.
Alle Bäder bleiben erhalten, aber nicht für jeden. Muss man akzeptieren. Wäre auch eine wirklich gute Idee zur Steigerung der Besucherzahlen und Attraktivität der Bäder. Wenn es konsequent umgesetzt würde
Das ist nicht der Fall.
Die Schwimmhalle Hüttenweg ist im Bäderkonzept ein Mischbad, wurde umgewidmet.
Die Schwimmhalle Thomas Mann Straße ist in der Sanierung seit Jahren.
Das FEZ akzeptiert Eintrittskarten der Berliner Bäderbetriebe? Das wäre mir neu.
Sie schreiben zur Wasserfläche "weist Berlin so viel Wasserfläche für sportliches Schwimmen auf, wie keine andere Stadt in Deutschland."
In der Theorie mag das zutreffen, wobei die Gesamtwasserfläche mit Nutzungsmöglichkeit der Sammelkarten/ Premiumkarte der Berliner Bäderbetriebe mal interessant wäre zu erfahren. Erfüllt Berlin die Maßgabe zur öffentlichen Daseinsvorsorge im Bezug auf überdachte Wasserfläche pro Einwohner? Laut meinen Berechnungen nicht. Aber ich kann mich irren. Nennen Sie mir bitte die Gesamtwasserfläche der überdachten Bäder, die mit Eintrittskarten der Berliner Bäderbetriebe vorhanden ist. Dann errechne ich gern eine real öffentlich nutzbare Fläche pro Einwohner.
Die Theorie geöffneter Bäder ist super, aber Theorie. Es gibt keine Woche in der nicht Bäder und somit Wasserfläche nicht zur Verfügung stehen.
So sieht übrigens der Belegungsplan eines Schwimmbad in Potsdam aus
Ich erspare mir die Auflistung ausgefallener Betriebsstunden für Schwimmer (und Schwimmer meint alle, die sich im Wasser nach vorn bewegen, Tempo unwichtig). Ich erspare mir die Nennung der von Schließungen und gekürzten Öffnungszeiten betroffenen Mischbäder. Mischbäder in denen Kurse bei diesen Einschränkungen der Planöffnung stattfinden.
Öffentlichkeitsbäder, qua Definition Bäderkonzept 2025 gibt es nicht. Papiertiger.
Die Angabe der theoretischen Bahnenzahl für öffentliche Nutzer, die zum schwimmenn in Schwimmbäder gehen, habe ich in der Zwischenzeit in Diagrammen, da ich mit dieser Antwort leider gerechnet hatte. Ich hatte aber doch die Hoffnung, dass sich seit meiner ersten Frage vor Jahren dazu etwas getan hat und die Bahnenbelegung publiziert wird.
Die neuen Einschränkungen trage ich derzeit nach.
Eine Bahnenbelegung ist immer eine Belegung, die eingehalten und über die Aufsicht geführt wird. Eine Bahnenbelegung ist im übrigen nicht die Blockierung durch Schulen/ Vereine, die diese dann nicht nutzen.
Eine "Lösung" ist sehr einfach. Diese liegt leider in Ihrer Anmerkung, "Fehlverhalten einzelner Badegäste informieren Sie bitte umgehend den/ die SchwimmmeisterIn"
Es sind nicht einzelne, es ist ihnen, außer bei den typischen, aber bekannten Platzhirschen, nicht zu verdenken, dass sie quer und kreuz, nebeneinander, oft kaum sich über Wasser halten können und damit andere gefährden. Es gibt, mittlerweile mit Ausnahme Stadtbad Wilmersdorf I , keine Hinweisschilder mehr wo wer schwimmen sollte. Die Mitarbeiter vor Ort müssen sich auf übelste Art und Weise anpampen lassen (und ich meine übelste Beleidigungen und Frechheiten) wenn sie zu regulieren versuchen.
Die beiden alkoholisierten Männer, Sonntags seit gut 20 Jahren, wurden angesprochen von einem Mitarbeiter. Die dämliche Antwort hörte ich "machen wir schon immer so" und 'tauchten' quer, in der geleinten Bahn, an der Seite stehend plauderten sie wie immer weiter...
Aufsicht in Bahnen wird schon seit mindestens 2,5 Jahren nicht mehr geführt. Selbst als noch Schilder standen.
Unfälle würden nicht in der Häufigkeit vorkommen, wäre eine Aufsicht gewünscht.
Beckenaufsichten in Unterbesetzung, das weiß jeder Stammgast, können das gar nicht leisten. Die vorläufige Lösung sind Schilder. Mit Hinweis auf Schwimmarten, Kreisverkehr. Dann haben zumindest Gäste die Möglichkeit, darauf hinzuweisen und müssen sich nicht regelmäßig anpöbeln lassen.
Ich habe für mich jetzt eine andere Lösung. Ich schwimme ab zwei anwesenden Störern, ob Rowdys oder Leute, die eben sich nur mit Mühe über Wasser halten, im Rest des Beckens. Die Kreischerei der Leute, die Angst haben nasse Haare zu kriegen, ignoriere ich mittlerweile komplett, ebenso die Beleidigungen. Tritt wieder einer oder versucht an mir zu zerren, ignoriere ich das weitestgehend und dokumentiere das beim Arzt.
Junge Gäste haben es noch viel schwerer und wandern in Fitnessclubs mit Pool ab. Ältere Gäste haben zu einem nicht unerheblichen Anteil das schwimmen in Bädern der Berliner Bäderbetriebe aufgegeben und sind, Beispiel Südberlin, nach Schönefeld abgwandert.
Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mir antworten. Ich wundere mich nur darüber, dass im "Größten Bäderbetrieb Europas" nicht möglich ist, was andere Bäderbetriebe in anderen Städten können und einhalten. Ich schwimme überall, wenn ich reise. Zuletzt in einer Art Freizeitbad der gehobenen Klasse für 3,50€ in einer beaufsichtigten Bahn genau zu der im Internet angegebenen Zeit.
Das Bad hat Rutsche, Whirlpool, Restaurant, Sprunganlage und noch mehr. Und da rannten gefühlt 10 'Bademeister' rum. Einer nur um das schwimmen in einzelnen Bahnen zu regulieren. Was allerdings so gut wie nicht nötig war, da wohl die dortigen Stammgäste ihr Bad kennen. Und das beste: kein von der Seite quer schwimmender Gast. In Polen hatte ich in den letzten drei Städten einen ähnlichen Eindruck. Das trifft auch auf niederländische Bäder zu die ich kenne.
Nur Berlin kann das nicht? Schade.“