Einmalig in Europa- die Bäder Landschaft in Berlin
37 kommunale Hallenbäder, 18 Sommerbäder die laut Betreiber, Berliner Bäder
Betriebe (BBB) größte und, wie ich finde, eindrucksvollste und schönste Bäder Landschaft in Europa befindet sich innerhalb der Berliner Stadtgrenzen. Historisches Ambiente des ausgehenden 19.
Jahrhunderts im ältesten, noch erhaltenen Bad, in Berlin in der Krumme Strasse in Charlottenburg . Von der Grande Dame, dem schönsten unter den stilvollen Bädern, Stadtbad Spandau
Nord, über die 1920 er Jahre im Stadtbad Mitte, mit dem einzigen erhaltenen 50 Meter Sportbecken aus dieser Zeit, zu, im Größenwahn gebauten, Schwimmbädern in der Finckensteinallee und am
Olympiastadion. Sommerbäder im 1950 er Jahre Charme, zum Beispiel in der Rixdorfer Strasse und am Insulaner, bis hin zu robusten Zweckbauten
der 1970 Jahre wie in Gropiusstadt und am Ankogelweg in Mariendorf. Strandbäder in Wannsee und Tegel, Urlaub in der Stadt am Sandstrand. In Berlin gibt es Bäder aus all diesen Epochen, für alle
Bedürfnisse rund um das Schwimmen und Baden. Letzter Hallenbad Bau West Berlin war das Stadtbad Tiergarten. Jetzt dümpelt das Bad vor sich hin trotz exquisiter Lage. 1987, mit Eröffnung des Wellenbades
in Kreuzberg, war man auch in West Berlin angekommen in der Spaßgesellschaft.
Im Rahmen der Olympiabewerbung in den Neunzigern ein letztes Mal ein Schwimmbad Bau, die SSE, dieses Mal im vereinten Berlin, der nur eins sollte, dem schwimmen dienen.
Liebevoll gepflegt, sympathische Gäste und excellente Mitarbeiter
Nach meinen Recherchen am 06.2.1979 eröffnet als sogenannte Volksschwimmhalle, TYP C, in der DDR. Die Schwimmhalle wurde mehrfach saniert, zuletzt 2011. Und das hat sich gelohnt.
Um es vorweg zu nehmen, ich bin hellauf begeistert.
Die Halle ist von außen schon als Schwimmhalle zu erkennen. Die stilisierten Wellen
am Dach, wie bei der Schwimmhalle Fischerinsel, finde ich schön. Durch eine riesige Fensterfront hat man einen tollen Blick auf das Schwimmbecken. Das Gebäude kann man von zwei Seiten betreten.
Ich finde das gut, so muss man nicht um das gesamte Gebäude herum laufen, je nachdem, von wo man kommt.
Das Foyer ist hell, der Kassenbereich offen. Im Foyer hat man den nächsten Blick durch ein großes Fenster auf das Schwimmbecken. Das Foyer war sauber, aufgeräumt, es gibt viele Sitzgelegenheiten, um dort die Schuhe auszuziehen. Ich habe niemanden gesehen, den man ermahnen mußte das zu tun.
Durch das Drehkreuz geht es in den Barfußgang. Vorne die Damen Umkleide, dann Sammelumkleiden für Mädchen und eine für Jungen, dahinter die Umkleide für Herren. Geradeaus, nach unten, geht es in die Sauna.
Die Damen Umkleide ist eine Sammelumkleide. Die Spinde und die Ablagen davor haben die typische Farbe der 1970 er Jahre, eine Art gelb. Alle Spinde samt Ablagen waren blitzsauber. Ich habe mehrere Damen gesehen, die sogar darauf achten, wenn sie ihr nasses Badezeug darauf gelegt hatten, das anschließend wieder abzutrocknen. Ich meine, ich habe eine Einzelkabine gesehen. Einen Spiegel habe ich entweder übersehen oder es gibt keinen.
Vom Umkleidebereich geht es durch eine Tür, ohne Schild, zu den Duschen. Der Teil, wo die Herren sich umziehen und zur Dusche gehen, ist ohne Trennwand oder Paravent (wie z.B. im Kombibad Mariendorf). Die Duschen waren sehr sauber. Gelbe Fliesen mit rosa abgesetzt. Ich musste unwillkürlich grinsen, habe aber vergessen zu fragen, ob das bei den Herren möglicherweise blau abgesetzt ist.
Die Duschtemperatur ist regulierbar, allerdings wechselt die Temperatur von selbst immer wieder. Es gibt nur sehr wenig Ablagen, die nicht optimal platziert sind. Die Toiletten waren ebenfalls sauber.
Von den Duschen geht es zum Schwimmbecken.
Ein toller Anblick ist die riesige Fensterfront auch von innen. Man schaut auf Bäume, Sträucher, alles grün.
Das 25 Meter lang und 12,50 Meter breit Schwimmbecken mit himmelblauem Wasser
Rechts ist ein kleines Nichtschwimmerbecken, das sehr liebevoll ausgestattet war mit Schwimmspielzeug.
Ungewöhnlich ist die Tiefe des Beckens, 2,30 Meter.
Auf beiden Querseiten gibt es hübsche Dekorationselemente, die zu einem Schwimmbad passen. Schade, dass man nicht fotografieren darf in Berliner Bädern.
Es gibt eine Ablage an der Querseite, Bänke vor der Fensterfront, riesige, schön gepflegte Palmen sind als Dekoration ein Hingucker.
Nachdem ich meine Tasche abgelegt hatte, wollte ich ins Wasser. Eine Mitarbeiterin stand nahe dem Schwimmbecken und hatte, wie auch fast die gesamte Zeit meines Aufenthalts, einen Wasserschieber in der Hand und trocknete den Boden. Ein freundliches hallo kam gleich von ihr bevor ich es sagen konnte. Ich kam mit ihr kurz ins Gespräch, weil ich das Ambiente schön fand. Ich hatte vorher angerufen und es stellte im Gespräch über dies und das - schwimmen, Wassertemperatur, Ausmasse - fest, es war die super freundliche 'Bademeisterin' vom Telefon. Sie bot sie mir von sich aus an, dass ich mir Pullbuoy oder was auch immer gern ausleihen könne. Sehr ungewöhnlich, das kenne ich sonst nur aus einer anderen Schwimmhalle. Man merkte sofort, dass diese 'Bademeisterin' ihren Job und die Kunden einfach mag. Sie wünschte mir viel Spass und putzte weiter.
Die Startblöcke am Schwimmbecken sehen aus wie neu. Man kann auch vom Beckenrand ins Wasser gleiten durch den flachen Abstand. Kein Edelstahlbecken, sondern gekachelt. Mir ist das lieber bei der Wende. Wunderbare Wassertemperatur, ich schätze zwischen 27 und 28 Grad. Super geeignet zum schwimmen. Ich hatte die Wahl. Es gab zwei geleinte Bahnen. In jeder war jeweils ein Schwimmgast. Im restlichen Schwimmbecken habe ich 12 Gäste gezählt, im Nichtschwimmerbereich waren einige weitere.
Absolut entspanntes, im Sinne von ungestörtem schwimmen. Auch als ein weiterer Gast in der Bahn schwamm, gab es weder Kollisionen noch sonstige Störungen.
Zum Schluss sprach ich die 'Bademeisterin' nochmal an, um sie zu fragen, wann zuletzt saniert wurde. Sie ist noch nicht lange in diesem Bad und empfahl mir, ihren Kollegen zu fragen.
Der ist genau so nett. Auf meine Frage bat er mich um einen Moment Geduld, ging
nach hinten und schaute genau nach. Das ist doch mal Service.
Die Föhne im Gangbereich funktionieren mit 5 Cent Stücken, was ja in einigen Schwimmhallen bereits teurer ist. Auch dort war alles blitzblank.
Update 10.04.2018: Die Badelatschen dürfen nicht am Beckenrand abgestellt werden. Bei den bisherigen Besuchen war es mir nicht aufgefallen, heute srarch mich ein Mitarbeiter darauf an und bedeutete mir, die Schuhe an der Bank abzustellen und barfuß zum Becken zu gehen. Ich hab nach dem Grund gefragt und mir wurde gesagt, dass sonst Schuhe dabei stören ins Wasser zu gehen. Ich habe trotz mehrfacher Nachfrage die Logik nicht verstanden. An der Treppe ist mir der Sinn schon klar, wie oft steht an den Treppen in Bädern alles voll, aber am Beckenrand? Da liegt doch auch Schwimmequipement und im Foyer stehen die Schuhe auch (ordentlich unter den Bänken). Ich finde das nicht schlimm oder negativ, nur der Sinn bleibt mir verborgen.
Das Bad erreicht man mit dem Bus 296, Haltestelle Dolgenseestrasse/ Sewanstrasse. Ich bin allerdings vom U Bahnhof Tierpark etwa 8 Minuten gelaufen.
Dort befindet sich am Ausgang ein älteres Schild mit dem Hinweis auf die Schwimmhalle an einem Laternenpfahl. Allerdings ohne Wegweiser. Mit Google Maps ist es aber einfach sich durch die verzweigte Sewanstrasse zurecht zu finden.
Fazit: Diese Schwimmhalle ist definitiv ein Favorit unter den 25 Meter Hallen
Geeignet für Schwimmer, Gäste die plaudern möchten, Kinder.
Sollte es mal "Schwimmbad auf Rädern" geben, erwarte ich, dass dieses Bad nach Mariendorf verlegt wird.
Hier eine weitere Beschreibung des Schwimmbads von @southgeist
Ausstattung
25 Schwimmbecken, 28 Grad
Nichtschwimmerbecken
Trockensauna
Tauchbecken
Geöffnet ist das Bad für die Öffentlichkeit nur wenig:
Dienstag 6.30-21.30 Uhr
Donnerstag 6.30-9 Uhr und 18-21.30 Uhr
Freitag 6.30-8 Uhr und 17.30-21.30 Uhr
Sonntag 10-17 Uhr
Die neuen Tarife findet man hier