Der Schlag auf den Kopf

Meine Schwimmbad Erlebnisse

 

In einer kleinen Schwimmhalle am letzten Tag vor der Schließzeit. Das Becken war fast leer, bis auf zwei Badegäste am rechten Rand.

Ich bin also auf die andere Seite gegangen und schwamm meine Bahnen auf der Bahn ganz links. In der Zwischenzeit waren 3 weitere Badegäste dazu gekommen, darunter eine Frau, etwa 62 Jahre alt. Sie verhielt sich merkwürdig. Dachte ich. Sie hangelte sich am Kopfende entlang und war dann auf der Seite, auf der ich schwamm. Ich weiß noch, ich dachte, die Frau will zur Leitertreppe an der Seite, an der ich schwamm. Es gibt eine Gewöhnungstreppe auf der anderen Seite und mehrere Leitertreppen sind dort auch rechts.

Ich schwimme gern sehr dicht an der Wand entlang, einfach um meinen Armzug so nah wie möglich am Körper zu halten. Weil ich glaubte, die Frau will zu einer der Treppen links, bin ich dann etwas weiter innen geschwommen. Einatmen, Rollwende und dann. Bekam ich einen Schlag auf den Kopf.

Totale Panik. Ich trat um mich, bekam keine Luft, und als ich auftauchte, habe ich die Frau mit dem Arm von mir weg gehalten. Ich wusste nicht, was die wollte.

Ich wusste nur, sie hatte mir auf den Kopf geschlagen genau in dem Moment in dem ich den ersten Atemzug nach der Wende machen wollte.

 

Ich war völlig fassungslos und schrie die Frau an. Die fünf anderen Badegäste kümmerte das nicht.

Total zittrig bin ich zum Aufsichtshäuschen gegangen, der Mitarbeiter saß dort.

Ich schilderte, was passiert war und er winkte die Frau aus dem Wasser.

 

Ich dachte ja, der Gipfel war bereits der Schlag, mit dem was dann kam, hatte ich nicht gerechnet. Der Mitarbeiter frage die Frau, was vorgefallen sei. Sie antwortete, das vergesse ich nie, „Die war so schnell und ich wollte die Bahn haben“ Ich bin sprachlos gewesen ob dieser Dreistigkeit.

Der Mitarbeiter sagte, dass man sich doch wohl einigen könne, es seien ja nur sehr wenig Gäste im Bad. Da sagte die Frau: „Ich habe sie ja nur festgehalten. Ich weiß schon was ich tue, ich war mal Rettungsschwimmerin“

Ich fragte sie dann:“Sind sie geistig gesund?“

Ich habe den Mitarbeiter mehrfach aufgefordert, die Polizei anzurufen. Er hat allerdings so lange auf mich eingeredet, dass ich verzichtet habe.

Ich hatte bereits am gleichen Abend viele Hämatome, sicher von meiner Paniktreterei. Im Gespräch mit einer Freundin hat diese mich dann überzeugt, dass ich unbedingt noch am Folgetag Strafantrag stellen muss.

Bei der Polizei wurde mir dann gesagt, dass ich das sofort hätte tun sollen.

Das war mir mittlerweile auch klar.

Die Frau war vor dieser Attacke Stammgast im Bad, ich habe sie dort nie wieder gesehen. Die Polizei sagte mir, dass, sobald ich die irgendwo sehe, ich den Notruf betätigen soll zur Identitätsfeststellung.

 

Dieser Vorfall ist mehr als zwei Jahre her und selbst jetzt berührt mich das noch.