Plauderstunde im Wasser bei Kaffee und Kuchen
In Berliner Bädern gibt es Zeiten für
"Behinderte" "Senioren", beide oft in Kombination
oder die Kombination "Senioren" und Schwangere"
Ich halte das für völlig überholt.
Ich selbst
könnte zu Zeiten in Schwimmbäder, die für "Behinderte" ausgewiesen sind. Und dann? Schwimme ich sportlich meine Bahnen wie immer, will man mich dann rausschmeißen trotz Handicap?
Ich bin,zu den Zeiten, zu denen ich schwimmen gehe, eine der jüngsten. Da ist ein 70 jähriger "Senior" der 5 mal die Woche mindestens 2000 Meter schwimmt, oft zusätzlich noch mit Paddles. Da ist die 63 jährige, die fast täglich 2000 Meter schwimmt und viele mehr. Würden diese bei der Gruppe "Senioren" im Bad Zutritt bekommen?
Die Begriffe sind überholt.
Ich schlage vor, dass man homogene Nutzergruppen benennt und auch wenn es erstmal vielleicht lustig klingt, ich meine es ernst.
"Gemütliches schwimmen& plaudern" - und vielleicht als eine Art Event Ansatz Kaffee und Kuchen (im Anschluss) im Preis inbegriffen.
"Sportliches schwimmen" mit ausgeschilderten, beaufsichtigten Bahnen. Wer nicht rechts schwimmt oder schwimmen kann, weil er grätscht, mit Gliedmaßen ausschlägt, wer auf dem Rücken liegend propellert muss woanders ins Wasser.
"Bahnen Bewegung" für all die, die (meist) mit dem Kopf oben schwimmen, technisch oft nicht optimal, viele hängen im Wasser statt zu liegen. Allerdings will diese Gruppe wirklich Bewegung. Klar, sie pausieren auch, aber im Unterschied zur erstgenannten Gruppe, nur um dann weiter zu machen.
"Spring& Spass" für alle diejenigen, die zwar ein bißchen im Wasser sein wollen, auch mal eine Bahn sich bewegen, aber in der Hauptsache eben spielen, toben und springen wollen
Kurse sind in der Mehrzahl geschlossene Kurse und kein "öffentliches" schwimmen. Die "Öffentlichkeit" besteht aus einem in der Anzahl eingeschränkten Kundenkreis, die im voraus eine Leistung und den Eintritt bezahlen, um 45 Minuten (meist) Aqua Fitness zu machen.
Auf alle Fälle sind die kommunalen Berliner Bäder Betriebe im Rahmen der Daseinsvorsorge verpflichtet Schulen und allen anderen Bürgern Wasserfläche zur Verfügung zu stellen.
Zur Daseinsvorsorge gehören die Dinge, die privat nicht für den einzelnen finanzierbar sind - hier dann ein Schwimmbecken- aber für die Gesundheit einen Nutzen haben.
Ich weiß, dass mit Schwimmern allein ein Bad nicht zu finanzieren ist.
Ich persönlich finde Aqua Fit Kurse gut und wirklich nützlich, sofern die Trainer auf die Einzelnen achten. Solche Kurse werden von Krankenkassen finanziell unterstützt wenn sie zertifiziert sind.
Sind sie das? Wo ist das zu lesen? Ich finde nichts.
Die Berliner Bäder Betriebe vermieten auch Wasserfläche an die private Konkurrenz, die Schwimmunterricht gibt. Das halte ich persönlich für kontraproduktiv.
Zum Beispiel Kindergeburtstage oder Meerjungfrauen Kurse gehören allerdings nicht zur Daseinsvorsorge. Es wird kein Ermäßigungstarif angeboten, Wasserfläche durch eine Gewinn erzielende GmbH gemietet, die dann der Allgemeinheit entzogen wird.
Zur Information: es fallen sogar von den Berliner Bädern ausgerichtete Kurse aus, wenn die Wasserfläche an die Fremd GmbH vermietet wird. Das heißt, der Bürger, für den diese aus öffentlichen Geldern finanzierten, Bäder zur Verfügung stehen sollen, bleibt schlicht draussen.
Es gibt die Möglichkeit von Belegungsplänen, die klar ausweisen, wann wer wo Wasserfläche vorfindet. Die muss garantiert werden.
Das ist bis heute nicht der Fall. Es passiert zum Beispiel, dass man in einem Bad regelmäßig an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten sich sicher ist, aus Erfahrung, eine abgetrennte Bahn vorzufinden und dann keine Bahn für Schwimmer bereit gehalten wird, weil Wasserfläche an andere Gruppen vergeben wird.