Schwimmen in Berliner Bädern

Ein Fazit aus acht Schwimmbadbesuchen

 

Die Bäder nenne ich nicht, es ist aus meiner Erfahrung auch unnötig. Diese Erfahrungen habe ich in fast allen Bädern bereits gemacht.

 

Tag 1: Normalerweise ist das Bad an diesem Tag nur zum Frühschwimmen geöffnet für die Öffentlichkeit. In den Ferien erweiterte Öffnungszeiten.

Fast ein Garant, dass man gut und störungsfrei seine Bahnen ziehen kann.

Das war auch 

für 20 Bahnen so, bis sich eine Gruppe, bestehend aus einem alten Mann, einer Frau mittleren Alters und einem etwa 6 jährigen Kind meinte, in der einzigen abgetrennten Bahn als Gruppe mitten im flacheren Teil rumstehen und lustige Spässe machen zu müssen. Das Kind konnte sich kaum über Wasser halten, der alte Mann schwamm sicher, die Frau paddelte, so dass ich einen kurzen Moment daran dachte, ich müsse sie aus dem tiefer werdenden Becken retten. Das tat die Gruppe dann aber selbst. Sie stellte sich an den Rand der Bahn und fand es spassig dort das Kind zu  Schwimmbewegungen zu animieren.

Der Rest des Beckens war mit einer dicken Leine zum tiefen Teil abgetrennt. Schwimmen unmöglich.

 

Tag 2: Auf der Homepage der Berliner Bäder Betriebe steht ab 10 Uhr Parallelbetrieb. Ich war gegen 8.45 Uhr im Bad und zwei Bahnen voll mit Kindern. Das Schwimmbecken hat einen flachen und einen tiefen Teil, voneinander mit einer dicken Leine getrennt. Die Trainerin der Kinder wollte dafür sorgen, dass eine Bahn für Vollzahler abgetrennt wird. Fehlanzeige. Die Leine der äußeren der zwei abgetrennten Bahnen war so lose, dass sie zur Seite sich unterschiedlich ausdehnte. 

Schwimmen unmöglich.

 

Tag 3: Ein Tag, an dem das Bad sonst nur Frühschwimmen anbietet, im Ferienplan war kein Parallelbetrieb ausgewiesen und...wieder waren zwei Bahnen für Kinder abgetrennt. Die ersten 18 Bahnen konnte ich im restlichen Becken schwimmen, auch wenn es mühselig war, weil auch hier die Leine für die Bahnabtrennung nicht ordentlich gespannt war. Immerhin war hier der flaxchere Teil nicht durch eine dicke Leine abgetrennt, so dass man eine 50 Meter hatte. Dann wurde der flache Teil abgetrennt und das Seil als Hindernis machte das schwimmen für mich unmöglich. Als Schwimmer braucht man für die Rollwende eine Wand, wenn man, wie ich, eine Sehbehinderung hat, wird es richtig heikel. Den Kopf hochnehmen heißt Nackenschmerzen, ihn unten lassen bedeutet Verletzungen riskieren. Ich habe das Bad entnervt verlassen.

 

Tag 4: Problemlos 2000 Meter geschwommen. Recht leere Bahn, alles Stammschwimmer. Nur einer, der bekannt ist dafür, kurz vor der Wand noch überholen zu müssen. Danke für solch unfaires Verhalten. Schon mal was von Sport gehört, so als Drängler fehlt dem nur eine Hupe.

 

Tag 5: Das gleiche Spiel. Kein ausgewiesener Parallelbetrieb und, oh Überraschung, ein Kurs mit Meerjungfrauen. Auf 50 Metern. Aber immerhin, eine Bahn für Schwimmer war zusätzlich abgetrennt worden. Die für die Öffentlichkeit bereit gestellte Bahn, deren Leine nicht straff war und sich ebenfalls zur Seite ausdehnte und dadurch den Rest der Gäste störte,  war mit 3 Leuten, die sich fast gar nicht nach vorn, dafür in der Mitte bewegten, zwei Tauchern, die immer wieder Flipper spielten ohne auch nur im geringsten eine Richtung beizubehalten, belegt. Kurz bevor ich aufgeben wollte, war der Kurs der Kinder zu Ende.

 

Tag 6: Im Stammbad alles wie immer, nur voller. Sehr voll. Aber, nur der (von Tag 4) bekannte Störspinner, ansonsten ein rücksichtsvolles Nebeneinander der Ankogelianer und der Gäste. Alles richtige Schwimmer. Ein guter Schwimmtag.

 

Tag 7: Überraschung. Auf der Homepage als "Badebetrieb" ausgewiesen, keine Bahn für die Öffentlichkeit, in einem sonst mit zwei Bahnen ausgestatteten Schwimmbad. Belegt mit einem Kurs. Dafür im restlichen Becken Kreuz- und Querpaddler, die kreischten, wenn sie nass wurden. In einem Schwimmbad. Keine einzige 25 Meter Bahn möglich. Keine.

 

Tag 8: Ich hatte keinen Nerv mich nerven zu lassen und habe auf den Besuch eines Schwimmbads der Berliner Bäder Betriebe verzichtet. Der Größte Bäder Betrieb Europas, offensichtlich nicht in der Lage,verlässlich und verständlich vorab zu kommunizieren wer wie und wann ein Schwimmbad nutzen kann.

 

In der Hallenbad Saison 2016/17 läuft es seit September so, dass nicht mal in den von mir oft genutzten Bädern halbwegs zuverlässig das tun kann, wofür Bäder gebaut wurden: schwimmen.

Ich bin schon sehr frustriert gewesen in der diesjährigen Sommersaison. Noch nie musste ich so viel fahren, um dann so wenig schwimmen zu können wie in diesem Jahr.

Bisher war der Sommer immer schwieriger, deshalb bin ich ja so gern in den bisher ausbaldowerten Zeiten in die Hallen gegangen.

Das ist 2014 eingeschränkt worden durch "Warmbäder" und kürzere Öffnungen und spitzt sich diese Saison offensichtlich zu.

Wenn selbst die Stammbäder nicht mehr zuverlässig nutzbar sind, rechnet sich meine Jahreskarte nicht mehr.