25, 29, 27, 17, 12, 10
Nein, das sind nicht die Lottozahlen , sondern die seit Januar 2016 genannten Zahlen der eingestellten Mitarbeiter für die Wasseraufsicht.
Unter Anwesenheit des Senators, Herrn Geisel(SPD), und des Staatssekretärs, Herrn Gaebler (SPD), sollte es um die Themen Geschäftsbericht der Berliner Bäder Betriebe, Sicherheit in Sommerbädern gehen.
Um Anwesenheit des Vorstandsvorsitzenden und der Vorständin Finanzen & Personal war gebeten worden. Anwesend war nur Herr Scholz-Fleischmann.
Da ich mittlerweile von einigen gefragt wurde, ob die Abwesenheit von Frau Siering thematisiert wurde, nein.
Die Anwesenheit sowohl des Senator und des Staatssekretärs finde ich persönlich gut.Das zeigt, wie wichtig beiden unsere Bäder sind.
Gaebler sagte zu Beginn sehr deutlich, dass man nicht alle 6 Monate zusammen kommen könne im Ausschuss (zum Thema Berliner Bäder Betriebe). Gaebler sagte, dass die Bädermanager mehr eingebunden werden müssen und man zum Jahresende ein Ergebnis erwarte.
Die Frage, die sich mir stellt, welche Qualifikationen, im Sinne von Management Ausbildungen, Arbeit an der Basis, haben die Bädermanager?
Um diese Aufgabe zu bewältigen braucht es Marketing- und Kommunikationskenntnisse. Man muss zwingend alle Bäder, ihre Eigenheiten, ihre Teams, Öffnungszeiten, Schließungen, Sperrungen, alle Probleme und so weiter wirklich kennen.
Ich durfte, leider, aber was kann ich dafür, wenn die Person so laut spricht, hören, wie einE BädermanagerIn sagte, dass nicht klar ist, warum das (betreffende) Bad an einem Teil des Tages mehr Personal benötigt als an einem anderen.
Für mich ist das klar. Schul- und Vereinsbetrieb= weniger Personal. Öffentlichkeit= mehr Personal.
Ähnlich wäre das ja auch bei Kombibädern. Wenn z.B. die Halle nur nachmittags öffnet während das Freibad ganztägig geöffnet ist, braucht man mehr Personal zu der Zeit, zu der die Halle öffnet.
By the way, das Kombibad Spandau Süd öffnet dieses Jahr zum ersten Mal nicht mehr die Halle an Schlechtwetter Tagen. Zumindest wird das nicht kommuniziert.
Ich hatte die Chance, in einer BVV Sitzung einem Bädermanager konkrete Nachfragen zu seinen Aussagen auf Fragen der Verordneten zu stellen. Zum Beispiel die Frage, wann die letzte Veranstaltung war, konnte er nicht beantworten, nachdem er den Verordneten sagte, im betreffenden Bad seien laufend Sonntags Veranstaltungen. Ebenso konnte er nicht sagen, warum zwischen Kursen und / oder Schulschwimmen, teilweise 2 Stunden leere Wasserfläche nicht von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Er wusste nicht, welche Belegungen ich meinte, obwohl ich konkrete Wochentage und Tageszeiten nannte.
Außerdem sagte der Staatssekretär, man erwarte angesichts der erhöhten Zuschüsse, insgesamt 10 Millionen Euro, plus die Zusatzfinanzierung der 25 neuen ‘Bademeister‘ deutliche Ergebnisse bei Zuverlässigkeit und Öffnung der Bäder.
Ich persönlich hoffe, dass dann auch Konsequenzen gezogen werden, wenn die erwarteten Ergebnisse nicht erzielt werden, befürchte allerdings, dass es zu weiten Einschränkungen der Wasserstunden kommen wird.
Es wurde bereits reduziert und dennoch gab es massive Ausfälle- fast immer nur für die Öffentlichkeit. Je weiter reduziert wird, desto näher kommt man einer Verlässlichkeit.
Dann wurde von Tim Zeelen (CDU) der Antrag (Sitzung) begründet. Sachlich, aber deutlich, meine ich Verärgerung wahrgenommen zu haben im Bezug auf den verspäteten Geschäftsbericht. Es seien bereits in den Medien Zahlen genannt wurden.
Ja, aber auch wenn Scholz-Fleischmann der Bäderchef ist, er ist es seit gut einem Jahr und nicht Verursacher dessen, was in den letzten Jahren davor verbockt wurde. Keines der Ausschussmitglieder hat das Fehlen von Siering thematisiert. Das finde ich bedauerlich.
Nachdem der Bäderchef einiges zu den Umsätzen, Rückgängen gesagt hatte - im Prinzip eine Wiederholung der Aussagen aus März 2017 und der letzten Jahre. Die Leser des Blogs kennen das schon. Das Wetter, die Technik, die Technik, das Wetter, Mangel an Fachkräften (by the way, wußtet ihr, dass es in Berlin 1500 Rettungsschwimmer gibt?) und das Wetter. Ach, schrieb ich schon.
Dann wurde der Mini Werbespot gezeigt, der vor dem Film Baywatch in den Kinos läuft.
Danach ging die Fragerunde los.
Das Vorgehen ist wohl Vorschrift, aber ich finde es kontraproduktiv. Alle Ausschussmitglieder sind sich einig darin, dass unsere Bäder zuverlässig sein müssen. Sie sind einig darin, dass viel Geld investiert ist und wenig Ergebnis zu sehen ist.
Der Bäderchef wird mit zig Fragen, alle einander ähnlich und denen aus 2015, 2016 und März 2017 mehr als ähnlich,konfrontiert und muss dann antworten. Besser wäre es, die Ausschussmitglieder würden vorher tagen, in Abstimmung festlegen, wer welches Thema aufgreift und dann Frage- Antwort-Nachfrage-Antwort. Und zwar so lange, bis die Antwort auch dem Normalbürger verständlich ist.
Ich kann aus dem Gedächtnis jede Zahl, die meisten Antworten, wo diese gegeben wurden (und von wem) vorsingen, aber hat da sonst irgend jemand noch den Überblick? Ich meine von den Steuerzahlern, die Bäder nutzen?
Scholz-Fleischmann sagte, er sei es leid, zu rechtfertigen, wenn etwas nicht läuft, es gäbe Sachzwänge.
Um ehrlich zu sein, ich kann verstehen, dass es nervig ist, aber es geht um die Daseinsvorsorge. Es geht um unsere Bäder.
„50% der Nutzer sind Schwimmer“
sagte Scholz-Fleischmann und ich kann mich nicht erinnern, wann diese Aussage vorher in dieser Deutlichkeit getroffen wurde.
Bei aller Kritik an der jetzigen Situation der geschlossen Hallen bei Regen, der „Vereinheitlichung“ von Öffnungszeiten auf Grundlage der Personalnot, also gekürzter Öffnungszeiten. Gekürzte Pläne,die trotzdem bisher nicht eine einzige Woche eingehalten wurden.
„50% der Nutzer sind Schwimmer“, diese Deutlichkeit zur Realität in den Berliner Bädern unterscheidet sich erheblich von dem, was angeblich dem Bäderkonzept 2025 zu Grunde liegt.
Da hat einer seine Hausaufgaben gemacht, war in Bädern.
Das Bäderkonzept war unter anderem auf Basis einer Umfrage zustande gekommen, in der angeblich die Mehrheit warmes Wasser und mehr Halligalli in Schwimmbädern will. 1000 Befragte, nicht nur in Berlin. Das sagt alles.
Wo ist nochmal das Ergebnis veröffentlicht?
Deshalb sollen zwei Multifunktionsbäder gebaut werden, laut Bäderkonzept 2025 das Pilotprojekt in Mariendorf, Sport orientiert und dann in Pankow, Freizeit orientiert.
Seit 2014 dient dieses Bäderkonzept als Grundlage für all die Verschlechterungen. Die Bäder wurden in sogenannte Öffentlichkeitsbäder, Mischbäder und Schul-Kurs- und Vereinsbäder kategorisiert.
Umwidmungen und neue Bezeichnung in Schul- Kurs- und Vereinsbäder, Tempelhof, Baumschulenweg und, ganz typisch für die Basta Haltung, wurde auch gegen das Konzept am Hüttenweg umgewidmet (zurück genommen, aber weiter wie ein Schul- und Vereinsbad behandelt). Ein auf 32 Grad geheiztes Bad sollte Schul- und Vereinsbad werden, Kleine Schwimmhalle Wuhlheide. Das ist bis heute nicht passiert.
5 Bäder wurden aufgeheizt, 4 davon im Südwesten der Stadt und es wird ein Aufschlag auf den Preis erhoben. Die 3 Bäder mit dem höchsten Aufschlag haben die längsten und zuverlässigsten Öffnungszeiten. Um dann als „beliebteste Bäder“ zu gelten. Interessant ist, dass 2015 in den nun aufgeheizten Bädern Umfragen stattfanden. Was glaubt man zu erreichen, wenn man Nutzer, die warm baden, fragt, ob sie gern warm baden? Ein 99% Ergebnis wäre doch wahrlich erstaunlich, oder?
Als Öffentlichkeitsbäder, also ohne Schul- und Vereinsbetrieb, wurden die teuersten Bäder deklariert, außerdem die SSE, gern geschlossen, zu Wettkämpfen und immer wieder seit Dezember 2016 wegen „technischer“ Probleme (außer zu Wettkämpfen), Schwimmhalle Ernst Thälmann Park, derzeit an Wochenenden geschlossen für einige Monate, gern auch mal an externe gesamte Bahnen vermietet zu Spitzenzeiten und Stadtbad Wilmersdorf I, derzeit keine Öffentlichkeit für viele Monate.
Eingehalten wurde (und wird) aus diesem Konzept ausschließlich, was der Kürzung der Wasserzeiten für die Öffentlichkeit dient. Parallelbetrieb, der laut Bäderkonzept nicht stattfindet, war von Beginn an in allen Öffentlichkeitsbädern. Behauptet wurde noch 2015, das sei nicht so. Dem widersprach sogar die Veröffentlichung von „Vereinsbetrieb“ in genannten Bädern.
Die Inkonsequenz wird auch deutlich daran, dass die wenigsten Kurse in den Schul-Kurs- und Vereinsbädern stattfinden, sondern, sofern sie nicht durch die Zerschlagung des Kurssystems aus- und wegfallen, in den Mischbädern und, wie seit Saisonbeginn 2016/17 gut zu sehen, in den Öffentlichkeitsbädern.
Zurück zum Ausschuss.
Scholz-Fleischmann sagte also „Unsere Nutzer sind zu 50% Schwimmer und die anderen 50% wollen Quietscheentchen“
Fakt ist, es gibt in Berliner Bädern genügend Rutschen, es gibt Wellen, Sprungtürme. Whirlpools, Saunen, Massageangebote und so weiter. Wir reden von einem kommunalen Bäder Betrieb. Was es meiner Einschätzung nach nicht ausreichend gibt, sind Wassergewöhnungsbecken und Becken und Lifte für Behinderte. Was nützen solche Einrichtungen, wenn seit Ende 2016 das Behindertenschwimmen immer weiter eingeschränkt wurde und jetzt sogar komplett an Wochenenden (Kombibad Seestrasse) eingestellt wurde. Zugunsten eines Schwimmkurses, dessen Anbieter nicht angegeben ist. Frauenschwimmen wurde in 2 Bädern schlicht eingestellt, in 2 Bädern fällt es für Monate aus. Wenn Angebote, die meiner Ansicht nach Priorität haben, zugunsten von kommerziellen Angeboten wegfallen, dann läuft was schief in der kommunalen Aufgabe.
Der Bäderchef wiederholte, man könne es nicht allen recht machen, die einen wollen warmes Wasser, die anderen schwimmen. Ich sage: doch, kann man. Es gibt Konzepte, für den Neubau, die genau das können. Man könnte sogar jetzt, aber stattdessen die Ballung von Warmbädern im Südwesten und der Fokus auf sogenannte Flagschiffe, die nur deshalb hohe Besucherzahlen aufweisen, weil sie relativ zuverlässig öffnen und die längste Betriebsstundendauer täglich haben.
Passend thematisiert wurde von Anja Schillhaneck (Die Grünen) u.a.die mangelnde Durchsetzung von „Sportbahnen“. Auch die Grünen kritisieren die „Vereinheitlichung“, die ja keine Gerechtigkeit bei Öffnungszeiten zeigt. Sozialräume, wie von Schillhaneck mehrfach erbeten, existieren nicht, wenn man auf die Schließungen und Öffnungen der letzten Monate schaut.
Philipp Bertram (Die Linke) fragte mehrfach nach, wie die „schwarze Null“ entstehe, wenn doch die Besucherzahlen und Umsatz zurück gehe, ob da am Ende beim Personal gespart würde. Eine Antwort muss dazu meiner Ansicht nach die zuständige Vorständin in Form von Dokumenten geben. Offensichtlich bin ich nicht allein mit dieser Meinung. Der Unterausschuss Beteiligungsmanagement und Controlling, der nicht öffentlich tagt, hat das bereits auf der Agenda.
Ich wäre nicht überrascht, wenn zum letzten, von Stefan Förster (FDP)
aufgegriffenen Thema interessante Informationen zu Tage kämen.