Am 14.03. mussten die Berliner Bäder auf Basis der Verordnung des Senats schließen.
Seitdem ist es still geworden. Ja, noch stiller als sonst. In den Sozialen Netzwerken, in denen der Größte Bäderbetrieb einen offiziellen Account hat, tauchten jetzt Stellenanzeigen auf. Vor einer Woche wurde mal gepostet, welche Rückerstattungen die Bäderbesucherinnen und Bäderbesucher bekommen- keine, nur Gutscheine.
Mehr Geld- weniger Worte?
Ein finanzieller Aufwuchs für das Marketing, Stelle des Social Media Management, alles in Höhe mehrerer Millionen Euro. Eine Kommunikationsabteilung innerhalb der BBB, eine App. Ein Instagram und ein Facebook Account. Auf Instagram letzter Post am 25.03., auf Facebook die Stellenanzeigen, die auf der Webseite teilweise seit Wochen stehen.
Das Schweigen der Bäder
Während andere Bäderbetreiber die Zeit nutzen, um vorzeitig Revisionen durchzuführen und das auch ihren Besucherinnen und Besuchern per Newsletter oder auf Webseiten mitteilt, während über soziale Netzwerke Bäderbetreiber Bilder von Fortschritten der Vorbereitungen von Sommerbädern posten, schweigt sich der Größte Bäderbetreiber Europas aus.
In anderen Ländern werden aufmunternde Beiträge, witzige Videos, Poolbilder, Anregungen für Fitnessübungen von Bäderbetreibern gepostet. In Berlin werden Bäderbesucher*nnen einfach sitzen gelassen auf dem Trocknen.
Was passiert gerade in Bädern?
Vor einiger Zeit hatte der Verband der Berliner Bäderbesucher im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes eine Anfrage gestellt zur Situation der Beschäftigten, der Bäder und den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB)
Fragen des VdBBB
Antworten der Berliner Bäderbetriebe
Im Portal "Frag den Staat" kann man lesen, dass die bisherigen Antworten so nicht ausreichen.
Gutscheine statt Rückerstattung
Event Ausrichter kommunizieren mit Teilnehmenden, bieten Rückerstattungen.
Andere Bäderbetreiber bieten ihren ihren Kundinnen und Kunden Rückerstattungen.
Ein wirklich gutes Beispiel bietet SSC Events: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Berliner Halbmarathons bekommen, unter einem enormen Verwaltungsaufwand, ihre Teilnahmegebühr zurückerstattet, wahlweise für die Anmeldung für das Jahr 2021 verrechnet.
In einer ausführlichen E Mail wird auf sehr informative, zugewandte Weise informiert, es wird dargelegt, was man wie und warum entschieden hat.
Das Ganze dann auch noch in Englisch zusätzlich.
Nur der Größte Bäderbetreiber möchte das nicht?
Der Größte Bäderbetrieb Europas gibt eine Pressemitteilung raus, postet einen Link mit Informationen bei Facebook und verschwindet dann wieder in der Stille.
Die Politiker*innen schweigen sich zum Thema Bäder weitestgehend aus.
So geht das nicht!
Der von der Gemeinschaft finanzierte Bäderbetrieb hat auch eine Verantwortung.
Für die vielen älteren Stammgäste, die seit 20,30, 40, 50 Jahren schwimmen, für die Sportschwimmerinnen und Schwimmer, die die größte Nutzer*innengruppe stellen, für die soziale Komponente des Schwimmbads.
Wie geht es den Beschäftigten?
Wird es Kurzarbeit geben, statt Revisionen und Sommerbad Vorbereitungen?
Was wird aus all denen, die zur Saison eingestellt werden?
Wenn niemand weiß, wann das erreichbare Bad, wie öffnet, ob es gewartet wird oder dann, wenn Corona im Griff ist, erstmal in die Wartung gehen muss, wenn niemand weiß, ob und wie Sommerbäder überhaupt bereit sind, um geöffnet zu werden, was soll man mit Gutscheinen für Produkte der BBB?
Eltern, die stundenlang für bestimmte Schwimmkurse angestanden haben, soll dann ein neuer Termin vorgesetzt werden oder sollen sie erneut anstehen oder gilt, wer zuerst kommt, schwimmt zuerst?
Was passiert, wenn das Abstandsgebot länger dauert als das öffentliche Leben still stehen muss? Wird es einen Schwimmbetrieb geben in Sommerbädern (also Nutzung der Sanitäranlagen, Becken, kein Aufenthalt auf Wiesen) Wird es einen kontrollierten, beschränkten Einlass in Hallen geben?
Redet mit uns
Ich denke wirklich jedes Mal: jetzt. Jetzt! Jetzt muss es besser werden. Jetzt hat der Größte Bäderbetrieb Europas die Chance, mal voran zu gehen und nicht hinterher zu trotten. Ich hab den Shutdown als Chance gesehen. Das hat sich erledigt. Oder, ein Fünkchen Hoffnung bleibt. Fangt jetzt an mit uns zu reden.
'Unsere' Bademeister*innen haben es verdient, dass wir sie sehen, was sie jetzt leisten. Wir haben es uns verdient, motiviert zu werden, um diese Zeit zu überstehen.
Zeigt uns, welche Schwimmhallen gewartet werden, Bilder von Fortschritten in Sommerbäder Vorbereitungen, zeigt uns, wie ihr aus der Verwaltung, vielleicht im Home Office, den Laden am Laufen haltet, informiert,motiviert uns mit Newslettern.
Warum sollen die Berliner Bäder Stammgäste dem Betreiber hinter rennen? Der Betreiber muss sich um uns kümmern. Uns motivieren. Nicht wir werden bezahlt, dafür, dass wir schwimmen, sondern die Berliner Bäderbetriebe werden von uns finanziert.
Zeigt uns, was ihr für uns gerade macht. Sagt uns, welche Visionen es gibt. Motiviert uns, eure Stammgäste zu bleiben oder zu werden.