Gastbeitrag DAZ
Bilder: Lucía de Mosteyrín Muñoz
„Swim City“, ab dem 20. Juni 2020 im DAZ zu sehen und zuerst gezeigt im
S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Basel, beschäftigt sich mit dem
Flussschwimmen als aktuellem Phänomen im städtischen Raum. Die
Ausstellung geht der Frage nach, wie die Flüsse und deren Ufer als natürliche öffentliche Räume für die Stadt zurückerobert werden können und welche Rolledabei das Schwimmen im Fluss, also das
aktive Aneignen der Flüsse durch die Bewohner*innen, spielt.
Wie sang schon Marlene Dietrich: „Durch Berlin fließt immer noch die Spree“! Dieletzten Flussbäder im Zentrum Berlins wurden vor 95 Jahren geschlossen, zur selben Zeit wurde dieses Lied
komponiert – als trotzige Hymne auf Berlin und seinen Fluss.
In fünf Jahren, also 100 Jahre nach der Schließung der letzten Spreebäder, soll im Zentrum Berlins wieder geschwommen werden. Der Verein Flussbad Berlin arbeitet seit langem an dieser Idee und
möchte den Bewohner*innen der Stadt ermöglichen, sich zumindest ein kleines Stück der Spree und seiner Ufer zurückzuerobern.
Das Baden in städtischen Gewässern ist zumindest in Deutschland kein alltäglicher Akt. In Schweizer Städten hingegen ist das Flussschwimmen eine Massenbewegung, und so spielen Basel, Zürich und
andere Orte bei der Entwicklung dieser Aktivität in den letzten Jahrzehnten eine Vorreiterrolle, indem sie den Fluss als natürlichen öffentlichen Raum in der gebauten Umwelt erschlossen haben.
Sie sind Vorbild für andere Metropolen bei der Frage, wie die urbane Lebensqualität durch den Lebensraum Fluss nachhaltig verbessert werden kann.
„Swim City“ präsentiert aktuelle Beispiele des urbanen Schwimmens, deren Ziel es ist, Flüsse zu Schwimm- oder Erholungsräumen zu transformieren. Eine
raumgreifende Filminstallation von Jürg Egli macht das Flussschwimmen aus der Perspektive des Schwimmers erlebbar. Neben Schweizer Projekten der urbanen Badekultur in Basel, Bern, Zürich und Genf
werden auch internationale Flussbadeprojekte beleuchtet. Neben dem Flussbad Berlin werden weitere Initiativen vorgestellt, die das Wasser für die Stadt zurückerobern wollen: Ilot Vert / Paris,
POOL
IS COOL / Brüssel, Thames Baths / London, +POOL / New York und Charles River
Swimming Initiative / Boston.
„Swim City“ ist eine Ausstellung des S AM Schweizerisches Architekturmuseum,
kuratiert von Barbara Buser, Andreas Ruby und Yuma Shinohara.
Der Ausstellungsteil mit den internationalen Projekten entstand in Zusammenarbeit mit der Future Architecture Platform, einem Verbund europäischer Architekturinstitutionen, der innovative
Positionen in Architektur und Städtebau fördert.
Filminstallation: Jürg Egli
Fotografie: Lucía de Mosteyrín
Gefördert durch:
Schweizerische Botschaft in der Bundesrepublik
Laufzeit und Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist im DAZ vom 20. Juni bis 2. August 2020 mittwochs bis
sonntags von 15 bis 20 Uhr zu sehen.
Der Eintritt ist frei.
Im Rahmen des Architecture Exhibitions Weekend Berlin am 20. und 21. Juni 2020 ist
die Ausstellung von 12 bis 20 Uhr geöffnet.
Ort
Deutsches Architektur Zentrum DAZ
Wilhelmine-Gemberg-Weg 6
2. Hof, Aufgang H1
10179 Berlin-Mitte