Schwimmausrüstung- Folge 1: Schwimmuhr Test

In dieser Reihe wird es um die Ausrüstung beim schwimmen gehen. Um die Bekleidung, Auftrieb- und Trainingsgeräte, um Notwendiges und das, was einfach nur Spass macht.  Das Banale, wie Handtücher  oder Dinge, die das Umziehen im Freien vereinfachen,  genau so wie Lebensrettende Ausrüstung oder  Badekappen, teste und beschreibe ich einiges in loser Abfolge.

Was ich mag, zieht in meinen Schwimmschrank. Was ich nicht mag, was nicht (mehr) gefällt oder passt,  verschenke oder verkaufe ich wieder.


In der ersten Folge geht es also um die Schwimmuhr.

Mittlerweile gibt es Angebote in allen Preisklassen, Schwimmuhren, die  fast zum Mond fliegen können und solche, die selbst eine genormte 25 Meter Bahn nicht erkennen.

Was ist eine Uhr mit Schwimmmodus?

Diese Uhr misst Strecken, Armzüge, Effizienz und einiges mehr beim schwimmen. Sie ist wasserdicht, mindestens bis 30 Meter, besser bis 50 Meter. Die meisten sind zum schwimmen, baden geeignet, aber beim tauchen tiefer als 30-50 Meter sollte man sich nicht auf sie verlassen. Manche mögen auch das warme Badewasser und die heiße Dusche nicht. 

Wenn die Uhr über GPS verfügt, dient sie auch der Suche, wenn man im Freiwasser verloren geht.

Diese Uhren werden von einigen dazu regelrecht interpretiert als absoluter Maßstab für ihre Leistungen. Nicht alle Uhren sind genau.

Aber, und das fand ich mehrfach sehr amüsant und nett,  ich kam ins Gespräch, nachdem man mich fragte, ob ich für einen Wettkampf trainiere. Natürlich habe ich erzählt, dass ich, zum Beispiel, einfach nur mit der  Funktionsweise noch kämpfe, wenn manch eine*r dachte, ich starre auf Zeiten und lobpreise mich stehend im Wasser beim  drücken von Tasten und Knöpfen.

Lustig war, als ich nach dem Freiwasserschwimmen immer noch zwei Uhren trug und mich in der S Bahn eine Frau fragte, warum. Was antwortet man, ohne wirklich doof da zu  stehen? Die Wahrheit. Die steht weiter unten..

Schwimmuhren in der Praxis

Die Schwimmuhr
Swimmovate Pool Mate 2

Meine erste Begegnung mit einer Schwimmuhr war quasi analog.

Sie kostete damals rund 90 Euro und  sie wurde zunächst nur im Schwimmbad eingesetzt.

Das heißt, ich konnte genau prüfen, ob sie richtig misst oder nicht.

Spoiler: Sie war bis auf zwei Ausnahmen sehr genau.

Die erste Zeit war es ein wenig tricky, bis ich mich dran gewöhnt hatte, quasi die Uhr im Blindflug zu starten und zu stoppen dauerte es.

Die Bedienungsanleitung lese ich immer erst dann, wenn ich gar nicht zurecht komme oder wenn ich wissen will, was ein technisches Gerät noch kann außer den Zweck erfüllen, für das ich es gekauft habe.

Was kann die Schwimmuhr?

Bevor es los ging, musste man  ein paar Einstellungen zur  Poollänge vornehmen, ob man die Uhr links oder rechts trägt, ein paar weitere Einstellungen und dann konnte man mit dem Training starten.

Sehr einfach, mit 4 Bedienerknöpfen, je zwei rechts und links vom Uhrenkorpus.

War sie im Pool einfach eine Art Luxus, theoretisch (und praktisch), kann ich ja selbst die Bahnen zählen, wurde sie später im Freiwasser eine fantastischer Trainingsbegleiterin.

Um sie im Freiwasser nutzen zu können, muss man sie kalibrieren.

Das ging sehr einfach.

Im Pool

  • Bahnen
  • Distanz
  • Geschwindigkeit
  • Armzüge
  • Kalorienverbrauch
  • Pausen
  • Effizienz
  • Zeit

Im Freiwasser

  • Distanz
  • Geschwindigkeit
  • Armzüge
  • Kalorienverbrauch
  • Pausen
  • Effizienz
  • Zeit

Außerhalb des Wassers kann die Uhr natürlich die Zeit anzeigen, außerdem gibt es die Alarmfunktion und einen Stoppuhrmodus.

Die Auswertung der Daten kann man direkt an der Uhr vornehmen oder sie auf den PC laden.

Bedienen muss man die Schwimmuhr über Wasser. Lesbar ist die digitale Anzeige auch unter Wasser einigermaßen.

Es soll wohl auch eine App geben mittlerweile.

Meine erste Schwimmuhr wird das nicht mehr erleben. Nach ein paar Jahren steht ein Batteriewechsel an. Der ist recht umständlich und angesichts der Tatsache, dass es die Uhr mittlerweile ab 50 Euro gibt, mit rund 15 Euro plus Versand zu teuer. Davon abgesehen, die Bequemlichkeit einer solchen Schwimmuhr liess meine Ansprüche wachsen und ich wollte einen Fitnesstracker mit Schwimmmodus.

Auch wenn ich mich verabschiedet habe, die Schwimmuhr ist sehr empfehlenswert. Sie ist robust und vielleicht lasse ich mal aus Sentimentalität doch noch die Batterie wechseln


Der Fitnesstracker

Mit Fit Band 4

Multifunktionssporttracker gibt es viele, von 10 Euro bis unendlich ist wohl alles auf dem Markt zu haben.

Ich hatte vor der Anschaffung (und vor Corona) wieder angefangen mindestens täglich 5 Kilometer zu Fuß zurück zu legen. Meine Schritte und Entfernung hab ich mit einer App auf dem Handy gemessen. Das wurde ungenau, sobald man das Handy nicht mehr in der Hand hält. Die ganze Zeit das Handy in der Hand war dann nicht so prickelnd. Ein Fitnesstracker sollte her. Einer mit Schwimmmodus. Und Eckig sollte er sein. Naja, eigentlich eine Schwimmuhr, nur mehr.

Nach einigen Recherchen spielte mir ein Prospekt eines Discounters in die Karten. Mi Fit Band 4 für knapp 25 Euro.  Schrittzähler, Pulsmesser, Wetter, Benachrichtungsfunktion bei Anruf, Sms, Whats App etc., Schlafmodus, Schwimmmodus  im Pool und einiges mehr. Das alles per Touchscreen.

Spoiler: Trotz kleiner Einschränkungen ist der Tracker ein absoluter Knaller.

Eine App runterladen, Fitnesstracker laden, das war es auch schon. Die Bedienung  selbsterklärend.

Neben der Original App habe ich eine zweite App gefunden, die noch unzählige Funktionen mehr bietet.

Was kann der Fitnesstracker?

Im Schwimmmodus

  • Bahnen
  • Distanz
  • Kalorienverbrauch
  • Tempo
  • Armzüge
  • Zeit

Trackt außerdem

  • Rad fahren
  • Laufen
  • Laufband
  • Gehen
  • Freistil (bei mir Hula Hoop)
  • Geräteturnen
  • weitere Sportarten nach Einstellung

 

Sonstiges

 

  • Touch Display
  • Schlafaufzeichnung
  • Herzfrequenz
  • Wetteranzeige
  • Benachrichtungen
  • Musik abspielen
  • Handyortung
  • Wecker
  • Stoppuhr
  • Topp Akku Laufzeit 20 Tage

Natürlich kann man Schlafaufzeichnungen, Benachrichtigungen etc. auch ausstellen. Die Zeit zeigt der Tracker natürlich auch. Nice finde ich auch die Tatsache, dass man für kleines Geld andere Armbänder kaufen kann.

 

Etwas nervig wird es , wenn die Sonne scheint, das Display ist dann schlecht zu sehen. Es gibt zwar unzählige Widgets, aber keines dabei, dass bei starkem Lichteinfall alles gut lesbar lässt.

Aufzeichnungen der Schwimmmodi muss man im trockenen Zustand des Trackers vornehmen. Wischen lässt er sich mit  Wasser auf der Oberfläche nicht.

Was der Fitnesstracker nicht kann, ist die Aufzeichnung im Freiwasser.

Ich bin im April 2020 zurück gegegangen ins Freiwasser und habe dort dann einfach mal eine ganze Zeit zwei Uhren getragen. Vermutlich hielten mich alle, die das gesehen haben, für übergeschnappt.*

Ich kann aber sagen, dass ich andere Leute kenne, die auch zwei Uhren tragen und nicht übergeschnappt sind.

Der Fitnesstracker ist absolut empfehlenswert. Preis Leistung sind unschlagbar.


Die Multifunktionssportuhr

Amazfit GTS

Nachdem  meine erste Liebe zu einer Schwimmuhr leider  nicht mehr erwidert wird- die Batterie ist endgültig hin- fehlte mir eine Möglichkeit im Freiwasser meine Schwimmanstrengungen nachzumessen.

Meine Begleitung hat eine Multifunktionssportuhr, ich brauchte also nur die Strecke abzuziehen, die ich nicht mit schwamm. Was aber, wenn die Temperaturen es zulassen und ich allein im tiefen See bin? Ohne GPS Signal. Bei den Welsen und Hechten. Da braucht  Frau eine Rettungsuhr....

 

Na gut, natürlich möchte ich auch wissen, wie weit ich geschwommen bin. Im Becken ist das, wie gesagt, auch ohne Uhr einfach. Bequemer ist es mit Bahnenzähler.

Klar, da mögen jetzt auch Leute kommen und sagen "früher gab es auch keine Schwimmuhr". Denen werfe ich entgegen: "Früher hättet ihr das hier gar nicht lesen können. Früher gab es kein Internet"

 

Die Welt dreht sich weiter. Ein technisches Hilfsmittel, das mich ganz persönlich auch noch motiviert, muss niemandem gefallen, Hauptsache ich bin damit zufrieden.

"Früher" standen in einigen Bädern übrigens diese Dinger am Beckenrand- Rechenschieber


Meine Wünsche waren

Richtig viereckig, großes Display, Schwimmmodus, GPS intern um im Freiwasser aufzuzeichnen und alle Funktionen, die der Tracker hat, nur besser plus kleine Nice to haves.

Die Multifunktionsportsuhr gibt es ab ca 90 Euro, je nach Ausführung.

Weihnachten kam sie angeschwommen, die neue Uhr. Amazfit GTS plus zwei Wechselarmbänder, eins passend zum Winter Neoprenanzug, ein anderes zum Neo Shorty für den Übergang und das schwarze Armband für das  Pool Posing.

Die Multifunktionssportuhr ist nicht ganz so leicht in Betrieb zu nehmen. Erst laden,  App runterladen. Es dauerte eine Weile, bis ich begriffen hatte, die mit dem Fitnesstracker verwandte Uhr kann nicht mit dem Tracker gleichzeitig über eine App gesteuert werden. Die (neue) App ist auch für den Tracker möglich und als ich das raus hatte, war es einfach.

Was kann die Multifunktionssportuhr?

Schwimmmodus

Freiwasser

  • Armzüge
  • Distanz
  • Kalorienverbrauch
  • Herzfrequenz
  • Effizienz
  • Zeit
  • Tempo
  • Streckenaufzeichnung

Schwimmmodus

Pool

  • Armzüge
  • Distanz
  • Kalorienverbrauch
  • Herzfrequenz
  • Effizienz
  • Zeit
  • Tempo

 


Sportfunktionen

  • Laufen
  • Laufband
  • Gymnastik
  • Yoga
  • Wandern
  • Rad fahren draußen
  • Ergometer
  • Gehen
  • Freistil (individuell)
  • weitere Sportarten

Sonstiges

  • großes Touch Display
  • Quellcodes anzeigen (Tickets etc)
  • Schlafaufzeichnung
  • Herzfrequenz
  • Wetteranzeige
  • Benachrichtungen
  • Musik abspielen
  • Handyortung
  • Wecker
  • Stoppuhr
  • Akku Laufzeit mind.25 Tage

Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Lesbarkeit des Displays, allerdings war es ja auch noch nie so richtig sonnig.

Sie zeichnet noch genauer auf, auch beim Landsport. Die Strecken sind korrekter, fast ohne Abweichung.

Die Multifunktionssportuhr ist besonders empfehlenswert für alle, die  im Freiwasser schwimmen und noch ein, zwei andere Sportarten regelmäßig machen.


Was alle Uhren gemeinsam haben, sie haben jeweils meine Motivation und dann meine Leistung gesteigert. Ganz einfach, waren 1110 Meter auf der Schwimmuhr, hab ich fast immer noch mindestens die 90 dazu gemacht.

Waren 7580 Schritte auf dem Tracker, bin ich fast jedes Mal noch mal los, auf die 10.000 komm ich auch noch. Mittlerweile gehe ich fast jeden Tag gut 10 Kilometer zu Fuß. Mach ich 12 Minuten Yoga, kann ich auch noch 3 Minuten länger machen, um die 15 Minuten voll zu haben. Ich lasse mich nicht antreiben, ich mache alles immer ohne  Vorgaben. Wenn ich dann auf die Aufzeichnungen schaue, spornt mich das an, noch mehr zu tun.

Mag sein, dass andere das "Selbstoptimierung" nennen, mir hilft es fit zu sein und hoffentlich zu bleiben. Ganz nebenbei meine Herzfrequenz kontrollieren zu können und weitere Gesundheitsdaten im Blick zu haben, nenn ich mal Extra Benefit.

Ich finde sie extrem nützlich und praktisch. Und schick sind sie auch noch.

Nein, ich werde nicht als nächstes eine Uhr wollen, die zum Mond fliegen kann. Lieber eine, die Fische erkennt und umleitet... 😊

 

* Mittlerweile weiß ich, der Fitnesstracker kann, mit Trick, wenn man "laufen" einstellt auch Bewegung im Wasser aufzeichnen, wenn man das Handy mitnimmt. Ungenau die Strecke, aber die Distanz scheint zu stimmen.


Ich werde nicht bezahlt für die Nennung von Marken. Ich beschreibe meine persönlichen Erfahrungen mit den privat finanzierten Uhren

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