Leerer See am Sonntag
So leer wie Pfingstsonntag ist es im Schlachtensee selten.
Im See haben wir vielleicht 4,5 Schwimmerinnen und Schwimmer gesehen während unseres Aufenthalts.
Eine Gruppe Jugendlicher, drei Minuten schreien, das Wasser war dann wohl doch kälter als angenommen. Laute Beschallung, das Ganze war nach gut 20 Minuten wieder vorbei.
Ja, nervt mich auch, aber hey, wir waren alle mal 15 und haben uns nicht drum geschert, wen wir nerven.
Die Außengastro war geöffnet, sogar mit Teststation vor Ort und trotzdem machen es sich Menschen gern am Ufer direkt gemütlich. Zum Kaffee trinken, essen, aber an dem Tag nicht zum schwimmen.
Eine, sorry, no sorry, Gruppe wirklich dummer Frauen hatte es sich zur Aufgabe gemacht, zu ignorieren, dass bereits Decken und Menschen vor Ort waren und sich ohne Abstand und Anstand breit gemacht. Um dann natürlich so laut zu labern, dass man sein eigenes Wort nicht mehr hören konnte. Eine der Frauen verließ dann deren Decke und rauchte ihre Zigarette so, dass alle was davon hatten. Wie bräsig kann man sein. Naja, der See ist auch für A*** da.
Wir schauen immer, ob es noch weitere Schwimmis gibt. Während unserer gut 30 Minuten im Wasser haben wir niemanden gesehen. Das ist sehr ungewöhnlich. Mittlerweile ist längst auch für diejenigen die Saison eröffnet, die nicht im Winter schwimmen. Luft und See hatten etwa 15 Grad. Da bewegen sich normalerweise viel mehr Menschen im See als am Sonntag
Kultur und Biergärten wieder zugängig.
Alle über Pfingsten verreist?
Freibad Saison seit Freitag eröffnet
Gut möglich, dass ein Zusammenspiel aus den Umständen dazu geführt hat, dass der See so leer war.
Soll mir recht sein. Eine so riesige Wasserfläche, umgeben von grünen Bäumen am Ufer und während unseres Schwimms noch mit wunderschönen weißen Wolken am blauem Bilderbuchhimmel, für zwei Menschen. Ich fühlte mich großartig.
Das führte dazu, dass wir etwas zu lange drin waren ohne Neoprenanzug. Ziemlich ausgekühlt, war das Anziehen mühseliger als beim letzten Mal.
Schwimmen ist ein Einzelsport. Klar, man hält einen Small Talk am Beckenrand, am Ufer oder in der Umkleide und so weiter. Man knüpft Kontakte und trifft sich auch
außerhalb des Schwimmbeckensd. Es entstehen Bekanntschaften oder Freundschaften. Oder man lernt seine Nachbarinnen unter der Dusche des Schwimmbads kennen...
Im Wasser aber ist man allein. Gezielt zu zweit zu gehen, um gegenseitig Sicherheit zu geben und nehmen (bei 4 Grad Wasser oder Strömungen und Co). das ist noch mal was anderes. Das gemeinsame 'leiden' vor dem kalten Wasser, Hilfe danach, wenn man aus den Sachen nicht raus kommt vor lauter Gezitter. Ohne Worte weiß, was gebraucht wird.
Ich habe das Freiwasserschwimmen als gemeinsame Erfahrung erlebt.
Nachdem ich Freitag zum Anschwimmen im "Culle" war, ist mir am Sonntag noch mal deutlich geworden, was für eine andere, wunderbare Welt das Freiwasser ist.
Darauf will ich nie wieder verzichten.