Marmor Stein und Eisen bricht, aber Berliner Rücken nicht
Es gibt hunderte, die wolln das nicht, dam dam, dam dam
Alles, alles geht vorbei, doch in Berliner Bädern bleibt man sich treu.
Eine Glosse
Menschen in Bodenhaltung
10 Tage sind jetzt in Berlin die ersten Freibäder geöffnet und schon sind sie da.
Berliner Fakire, Berlinerinnen mit Bodenhaftung, ground lover, Menschen also, die auf den harten Betonböden der Beckenumrandung liegen.
Noch liegen sie vereinzelt, manche auf Handtüchern oder dem nackten Betonboden- ist das ein Fetisch?- wie bereits auf vielen Bildern in sozialen Netzwerken zu sehen ist, andere bereits auf größeren Decken, die möglicherweise analog zu den Reservierungen der Liegen in Urlaubsregionen stehen, wer weiß das schon.
"Ich liege hier schon seit 30 Jahren" und zack, findet man die eigene dort abgestellte Miniaturtasche mit Handtuch und Duschgel im Mülleimer wieder.
Selber schuld, was will man auch schwimmen im Schwimmbad. Sachen bewachen, oberste Devise.
Diese Sicht ist zwar fragwürdig, wirklich gefährlich wird es allerdings, wenn die vielen kleinen Buffets der am Boden des Beckenrands lagernden Menschen eröffnen. Da tritt man schon mal in abgegessene Apfelreste oder in Mayo getränkte Pommes. Wer ausrutscht, hat da selbst schuld. Was will man denn auch zum Schwimmbecken im Schwimmbad. Leg dich, schwimm nicht, ist die Devise.
Rauchen ist dort zwar verboten, doch wenn kümmerts. So ein Zigarettchen ist schnell in die Ameisen ausgehöhlte Fuge gedrückt oder man nimmt sie gleich mit ins Wasser.
Genau so läuft es, wenn man nicht sofort eingreift, überall. Menschen die aus 'Tradition' etwas tun und andere die es zulassen, weil es Mühe macht, etwas zu verändern. "Was haste denn dagegen, dass ich hier liege" Ich möchte denen zurufen: Alles, von der Tatsache, dass es sicherheitsrelevant ist, über die Idee ohne Menschen gemachte Müllreste am Fuß klebend ins Schwimmbecken zu gelangen, hin zum Wunsch, im Fall der Fälle auf direktem Weg aus dem Wasser gerettet zu werden.
Es wird nicht lange dauern, sobald es 3 Tage 30 Grad sind und sie werden zelten, grillen, rauchen, saufen und Leute die ins Wasser möchten werden Einblicke erhalten, die sie nie gewollt haben. Es ist kein Scherz und leider auch keine Übertreibung, wenn ich sage, dass man aus dem Becken hangelnd Dinge sieht, die man sonst mit Supermarkt assoziiert, Eier aus Bodenhaltung zum Beispiel... Na lassen wir das.
Beitrag zur Artenerhaltung
Ameisenplagen, seit sehr langer Zeit in einigen Freibädern nervig- Schädlingsbekämpfung plus Verbannung von Speisen vom Beckenrand könnten das Problem lösen.
Ein Teil dieser wagemutigen Idee steht sogar seit Jahren in der Hausordnung...
"Ganz schön viele Wespen dieses Jahr" heißt es irgendwann. Woher die wohl kommen?
Berlin ist keine Stadt in der Probleme pragmatisch gelöst werden, sie werden diskutiert und zu Glossen oder Kommentaren verwurschtet.
Dit war schon imma so
Hm, während der sogenannten Corona Regeln ging es. Menschen durften nicht am Beckenrand lagern. Nicht auf den wenigen Bänken liegen und sie so für andere zum ausruhen unbrauchbar machen- nicht alle können gut laufen und einige müssen sich setzen (können) nach oder vor dem Schwimm.
Während Corona Regeln war sogar das Lungern am Beckenrand mit Beinen ins Becken baumelnd und dort schwimmende zu treten unerlaubt. Unerhört, Regeln die Sinn machen zu behalten.
Der Berliner Bäderbetreiber hält es da wohl mit dem Krebs, einen Schritt voran, zwei zurück.
Das Sicherheitsrisiko, wenn Menschen den Beckenrand belagern als gäbe es die riesigen Wiesen gar nicht, wird vom Betreiber hingenommen.
"Ham wa schon immer so gemacht"
Seit Jahren kommt immer wieder die Diskussion auf, die Liegewiesen in Freibädern zu verhökern und anderweitig zu nutzen.
In einem Freibad wird das nun zu einem Teil umgesetzt.
Frei nach dem Motto:
Legt euch doch auf den Beton wenn ihr sowieso keinen Rasen mehr wollt
Heute Schwimmis, wirds was geben....Saisoneröffnung7 Tage, 7 Zeitfenster, 1 Schwimmhalle
Closed- Wo ist das Personal aus den geschlossenen Schwimmbäder?