Kunst im Freibad: baden gehen

Im Freibad Kiebitzberge findet derzeit eine Ausstellung  der Künsterler*innen Gruppe "dimension14" statt

"Baden gehen" heißt sie und wo anders als im Freibad Kiebitzberge  ist man so offen für derartige Projekte, Projekte, die den Betrieb, aber auch wie hier, das Ende des Betriebs nicht stören, sondern das Wasser,  das Freibad, das Schwimmen aufgreifen nur in anderer Form.


"Das Freibad als Wasser und Rasen gewordene Utopie der klassenlosen Gesellschaft"

So steht es am Rande der Malereien von Frauke Schmidt Theilig. Das Zitat erinnert an die Worte R. Kämmerlings im Artikel "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" der in "Der Welt" 2018 zuerst erschienen war.

Und es ist damit alles gesagt. Im Freibad sind alle gleich wie ich vor einigen Jahren auch hier im Blog schrieb im Text "Paradiese  einer Großstadt"

 

Hier als verbindendes Element die Illusion von Wasser aus den Duschen an den Durchschreitebecken...

Temporär, vergängliche Installation. Freibad, die Erinnerung an den Sommer. Kunst als nicht statisch.

Man betritt den Beckenrand und im Wasser ein  Gesicht. Eins das du sein könntest. Es spricht, wenn man das Wasser bewegt. Zwischen den Bäumen nicht du, sondern eine verbindenden Idee. Und im Schwimmbecken Geschichte des Bades sichtbar.

Und damit bin ich auch schon am Ende dieses Blog Textes.

Ich wollte erst eine Rezension schreiben, für die Kunst, die mir am besten gefallen hat.

Ich finde die Aussage passend: Freibad als  "Baukunst gewordene  Utopie" -ich stimme nicht überein mit der Aussage, dass es "demokratische" Baukunst ist, auch Diktaturen wie die DDR (oder Nordkorea) haben unfassbare Bäder geschaffen.

Diese Ausstellung braucht keine persönliche Rezension der Schwimmerin in mir. Sie, die Ausstellung, ist einfach  im Ganzen sehenswert.

Einige der Künstler*innen sind übrigens mit Wasser und Wein vor Ort. Gespräche ganz schnell und spannend möglich, tolle Erklärungen, einfach verständlich. Was will frau mehr wenn sie Wasser, Kunst und Mensch trifft an einem Ort?

 

Die Ausstellung ist nur noch am kommenden Wochenende zu sehen. Danach muss das Wasser aus den Becken.

Geöffnet 14-18 Uhr, Samstag und Sonntag, 08 und 09.10.2022

Fontanestraße 30 (Eingang weit links neben Haupteingang), 14532 Kleinmachnow

(Ich war mit dem Rad dort, von Berlin kann man gut den Bus 184 nehmen, Neißestraße aussteigen, in Fahrtrichtung des Busses bis zum Kreisel, dort rechts, über die Brücke, nächste Straße links, ca 10 Minuten zu Fuß höchstens)