Es wird Zeit für gerecht verteilte Wasserzeiten in den Bädern der Stadt- Schluss mit Bezirksöffnungszeiten!

Kommentar

Der Berliner Bäderbetreiber soll einen Paradigmenwechsel vollziehen und das meint keineswegs, dass er neue Ausreden und Gründe finden soll, warum was wie nicht geht.

Hintergrund

Und der Bezirk, der hier anfragt ist nicht der erste und nicht der letzte, der diese dämliche Antwort bekommt.

Werden Öffnungszeiten gewürfelt? Wer entscheidet, welches Bad wer wann nutzen darf und warum sind in einem Bad tägliche Öffnungen möglich, in anderen nur 15 Stunden in der gesamten Woche- bei gleichem Einzugsgebiet, diese Ausrede brauchen BBB gar nicht erst wieder aufs Tapet zu hieven.

Alle Bäder müssen endlich die gleichen Öffnungszeiten haben und zugängig sein für alle, mindestens 6-23 Uhr.

Und wenn das, warum auch immer, auch 2023 nicht möglich ist- was machen BBB mit dem Geld für Personal, wurde eigentlich die C orona Prämien gezahlt an alle?-  dann zumindest 6.30- 22 Uhr und das für alle Bäder der Stadt.

Wenn ich "Öffnungszeiten" schreibe, meint das selbstverständlich Zugang für zahlende Besucher*innen. Mir egal, wie die BBB das endlich umsetzen, meinetwegen mit buchbaren Zeitfenstern, um Fläche optimal zu nutzen. BTW, auch Vereine, Schulen und Co können solche Zeitfenster ankündigen auf entsprechenden Buchungsportalen.

Seit nun fast 26 Jahren gibt es sie , die Berliner

Bäderbetriebe (BBB). Und seit 26 Jahren werden Öffnungszeiten- insbesondere jene für die absolute Mehrheit der Bädernutzerinnen und Bädernutzer, den zahlenden Besucher*innen- weiter gehandhabt wie zu Bezirkszeiten. (Auch Vereine werden extrem ungleich behandelt, aber das ist hier und heute nicht mein Thema)

Hat man in Pankow von 6.30- 22 Uhr, öffnet ein Bad in Neukölln von 8-16 Uhr. Und das sind nur Beispiele, es geht noch viel hahnebüchner zu, wenn man liest "eingeschränkte Wasserfläche". Bedeutet das in einen Bad in Mariendorf, dass über eine Breite von 4 Bahnen alles abgesperrt wird für 10 Personen und so nur 2 Bahnen a 50 Meter für den gesamten Rest der Nutzer*innen zur Verfügung steht, kann es in Lankwitz bedeuten, dass für 2 Personen eine komplette 25 Meter Bahn reserviert ist und im Wellenbad in Kreuzberg sogar für alle zahlenden Nutzer*innen, also gute 90 % der Bäderkundschaft, nur eine 25 Meter Bahn nutzbar ist. Wie ausgelastet die nutzbare Fläche ist im jeweiligen Bad erfährt die zahlende Kundschaft nachdem man das Ticket hat.

Wie ausgelastet die reservierte Fläche ist, kann man vor Ort sehr gut dokumentieren. Schulen erscheinen gar nicht erst, aber dein bezahltes Ticket berechtigt dich im Zweifel nicht auszuweichen.

Es ist hochgradig unprofessionell, wenn ein Bäderbetreiber der Kundschaft zumutet, dass  man in Lichtenberg vier Mal auf der Webseite nachschauen muss, ob man zwischen 13 und 14.30 Uhr in ein Schwimmbad darf oder nach Treptow fahren muss, um dort festzustellen, dass um 12 bereits Pause ist bis um 17 Uhr. Und wehe, jemand faselt was von "Reinigungsarbeiten". Schon mal was davon gehört, dass in Neukölln ein Bad picobello sauber ist, weil während der Öffnung gereinigt wird. Na gut, in Lankwitz ist das einzige Bad in dem die ekligen Fliegen in der Dusche hängen.(Tipp an die BBB: Im link liest man, wie man sie los wird.)

Liegt aber nicht an mangelnder "Reinigungszeit", denn dort ist outgesourctes Reinigungspersonal ständig vor Ort.

Liegt es an fehlendem Personal?

Dann mal ratzfatz umverteilt. Wo leben wir, dass in Spandau ein Schwimmbad einen ganzen Wochenendtag geschlossen ist und in Schöneberg bis 22 Uhr halligalli im Wasser sein kann.

Entscheidet bei uns das Personal, wann wie wo geöffnet wird? Nein. Wann macht also die dafür zuständige Verwaltungsabteilung ihren Job?

Fangt gar nicht erst an mit euren 10-17 Uhr ist doch an Wochenenden relativ gleich. Nein, erstens stimmt das absolut nicht, nicht mal für 50% der Hallenbäder. Zweitens ist es schlicht unverschämt Bäder um 10 Uhr erst zu öffnen und bereits um 16 Uhr letzten Zugang anzubieten. Sind wir hier in Pusemuckel (wobei selbst die viel beschriene Provinz auch Bäder hat, die länger und früher öffnen, aber das ist eine andere Geschichte).

Der Senat bestellt Wasserzeiten und bezahlt

Und das für die gesamte Stadt!

Ja, und es scheint niemanden zu interessieren, dass die Verteilpraxis die gleiche ist wie vor dem sogenannten Paradigmenwechsel, ja sogar wie zu Bezirkszeiten. Obwohl, da haben sich Bäderleitungen zumindest ab und zu, also wenn sie sich grün waren, abgesprochen, so dass es nicht ganze Tage gab in denen weit und breit nix zu beschwimmen war.

Der Grund ist ganz simpel. Die BBB entscheiden, wo wann wie viel für die Bevölkerung, die das Ticket bezahlen muss, zur Verfügung steht. War das 'traditionell' in einem Bad so, dass Samstags vor 30 Jahren kein Angebot da war, wird das auch heute nicht abgeboten. 7 bis 10 Uhr öffentlich, dann bis 14 Uhr Vereine und dann....tadarada...leere Fläche. Sonntags abends in Tempelhof= keine Option schwimmen zu gehen oder baden mit Familie, letzter Aufruf aus dem Wasser um halb drei nachmittags. Lächerlich. Noch dreister ist nur die Aufforderung, doch nach Schöneberg zu fahren. Klaro, Lichtenrade- Schöneberg, 45 Minuten. Und mit Pech halligalli im Wasser und keine Option zu schwimmen.

Es wird Zeit, dass der Aufsichtsrat endlich durchgreift und diese Ungleichbehandlung abschafft.

Berlin ist eine Großstadt  und betreibt keine Provinzbadeanstalt in der ehrenamtlich Tätige die Wasseraufsicht und das Bad managen und ansonsten einen Hauptberuf haben.

Der Betrieb der Bäder kostet alle Steuerzahler*innen mehr als hundert Millionen Euro. Man kann also erwarten, dass Bäder in der gesamten Stadt die gleichen Öffnungszeiten haben.