Die kürzlich nach Sanierung, die länger dauerte und teurer wurde′ als geplant, wieder eröffnete Schwimmhalle Ernst Thälmann Park ist ein Meisterwerk an Farb- und Lichtgestaltung.
Finde ich. Und fand auch die Person, die genau diesen Teil entschieden hat.
Foto: Berliner Bäderbetriebe. mit bestem Dank!
Wer entscheidet?
Die Anwohnenden? Bädernutzerinnen und Bädernutzer? Oder eine einzelne Person, z.B. Badleitung oder Regionlalleitung?
Finde ich diese Farbgestaltung wunderschön, so gruselig finde ich die Aussenfassade der Schwimmhalle Helene Weigel Platz (Ein Riesenbaby, unter Wasser, das auf mich wie aus einem Horrorfilm wirkt).
Auch diese Gestaltung wurde entschieden? Von wem? Den Menschen, die das täglich dort sehen müssen? Von zahlender Kundschaft?
Wer hat über die Umgestaltung- die bitter nötig ist- am Kombibad Spandau Süd entschieden? Der Bezirk? Vereine, Kita oder Schulen, die das Bad nutzen?
So wie ich die Farben in der Ernst Thälmann Halle wundervoll finde, so vermissen anderen das warme orange Licht mit dem das Schwimmbad schon von außen so einladend wirkte.
So gruselig ich das Horrorbaby finde, so toll finden es andere.
Aber wer entscheidet das denn jeweils wirklich?
Weiß niemand, Einzelne. So wie auch über die Föhne in der Finckensteinallee, aber das ist eine andere Geschichte...
Habe ich entsprechende Fragen zu Sanierung vs Neubau, Gestaltung, Farbkonzepte etc für die Bäder in Sanierung (und stattgehabte Sanierungen) an die Bevölkerung überlesen? Dann gern Hinweise an : info@schwimm-blog-berlin.de
Teilhabe der Nutzerinnen und Nutzer ist Teil des Bädervertrags!
Das "Verfahren" ist bis heute nicht konkretisiert. Die Senatorin hat um Aufschub gebeten zu dieser und anderen Fragen bis zum 31.Januar 23 (Drucksache 19/0400 (B27A)
Was ist eigentlich "Teilhabe"
Die Möglichkeit, Fähigkeit und Verantwortung die Gesellschaft mitzugestalten, in der man lebt.
Das bedeutet im Bezug auf Bäder, Bäderpolitik eine Form der Mitbestimmung und Mitgestaltung aller. Nicht nur der Mitarbeitenden
oder gar nur Badleitungen/ Regioleitungen...
Nun kann natürlich der Landesbetrieb nicht 3,5 Millionen Berlinerinnen und Berliner einzeln befragen oder gar deren ganz individuellen Wünsche und Vorstellungen umsetzen. Es kann nicht zu jeder kleinen Entscheidung eine Umfrage geben. Ja, es kann nicht einmal zu jeder Glühbirne oder jeder Wandfarbe einzeln entschieden werden.
Um alle Bädernutzerinnen und Bädernutzer, vor allem auch die gut 90% derer, die Schwimmbäder individuell nutzen und dafür als einzige für den Eintritt zahlen, zu beteiligen, gäbe es standardisierte Verfahren.
Teilhabe bedeutet natürlich auch, dass diejenigen, die in unmittelbarer Nähe wohnen, bei Fassadengestaltung mitbestimmen dürfen.
Mir ist noch nicht klar, was so schwierig daran ist, da einen Realisierungsstand zu kommunizieren.
Teilhabe bedeutet natürlich nicht nur, zu entscheiden, wie die Wände angepinselt werden, sondern Teilhabe an Entscheidungen darüber, wie unsere Bäder Landschaft in, sagen wir, 20 Jahren aussehen soll. Wohin sich Berliner Bäder entwickeln sollen. Welchen Stellenwert Schwimmen und Baden 2043 haben soll.
Und ja, es stellt sich auch die Frage ob wir nicht endlich auch wesentlich mehr, offener, konkreter darüber reden und entsprechend entscheiden müssen, ob wir Flüsse und Seen als Schwimm- und Bade Möglichkeiten viel mehr in den Fokus nehmen. Sprich Geld investieren, Infrastruktur, Mitarbeitende und weiteres. Haben angelegte Bäder grundsätzlich eine Zukunft?
Eine tiefer greifende Teilhabe ist ausdrücklich definiert (s.o., mit Klick aufs Bild vergrößern)
Erster Schritt ist immer, alle auf den gleichen Wissensstand zu bringen.
Beispiel Sanierung versus Neubau
Ein Gutachten, dass jede Person lesen kann- also online veröffentlicht, über Medien verbreitet, als hand out offline erhältlich.
Ein Gutachten, in dem, zumindest in kurzer Form, Vorteile/ Nachteile/ Kosten/ Dauer der jeweiligen Option, also Sanierung/ Neubau, dargestellt werden in einfacher Sprache!
(Muss ich jetzt dazu sagen, dass ein Gutachten auch immer die Punkte Nachhaltigkeit, Attraktivierung, Personalbedarf etc enthält und das verstanden werden muss von allen, die es lesen wollen?)
Es wäre zum Beispiel ein absolut übliches Verfahren, drei Vorschläge zu machen, abstimmen zu lassen und den Siegvorschlag umzusetzen. Wer sich nicht beteiligen will, muss halt mit dem Ergebnis leben.
Was ich in einem Berlin 2030 unter keinen Umständen will, sind Bäder, die von (einzelnen) Personen, die für den Betreiber arbeiten, gestalterisch entschieden wurden.
Was ich in einem Berlin 2030 unter keinen Umständen will, ist ein Betreiber, der unsere Bäder baut oder saniert! Wir haben die letzten Jahrzehnte gesehen, was es heißt, wenn ein Betreiber saniert statt zu betreiben!
Keine Sanierung blieb im Kostenplan (Von wem wurden die erstellt, wenn man so sehr daneben liegt?). Welche Gutachten waren Grundlage für eine Sanierung wie sie z.B. im Stadtbad Tiergarten läuft, also was Attraktivierung ist. Hat das ein Badleiter entschieden? Ein Gremium? Die Bevölkerung? Kita Kinder, also zukünftige Nutzer*innen? Wer?
Die Einschätzung z.B. Paracelsus Bad, 7 Millionen, aus denen weit über 20 Millionen werden, muss endlich hinterfragt und belegt werden!
Eine Entscheidung der Vorgehensweise nicht ohne vorher die Menschen zu hören, die sich beteiligen wollen.
Ob nun Abstimmung organisiert in Bezirken, mit Stimmrecht aller oder qua Umfragen, das muss näher betrachtet werden, ist aber hier nicht Thema.
Auf alle Fälle müsste mittlerweile klar sein, dass man dem Betreiber von Bädern unter keinen Umständen alleinig überlassen darf- und das teilweise sogar ohne jedes Gutachten (zu Kosten/ Nachhaltigkeit/ Machbarkeit/ Dauer von Neubau vs Sanierung)- was passieren soll mit uralten Bädern.
Es geht um hunderte Millionen Euro.
Uralten Bädern, unmodern, die ich zwar auch deshalb mag, aber ich bin schon Nutzerin. Natürlich geht es auch um diejenigen, die Bäder jetzt nutzen. Es geht allerdings genau so um neue Nutzer*innen, um Zukunft, um das, wo Bäder in Berlin in 20 oder sogar 50 Jahren sein sollen.
Betonklötze aus den 1970 ern, mal mehr, mal weniger sinnig saniert von innen oder Bäder der 2030 er Jahre?
Zukunftsorientiert, nachhaltig, getragen von einem großen Teil der Berlinerinnen und Berliner. So wünsche ich mir die Bäder Landschaft in Berlin. Ich persönlich denke, dass es keine neu angelegten Bäder mehr geben wird in 50 Jahren. Dafür eine saubere Spree zum Beispiel, in die jede Person die mag hinein springen und, ohne Bedenken um Gesundheit, schwimmen und baden kann.
Wie wäre es für den Anfang mit einer Art Corporate Identity?
Also Wiedererkennbarkeit der Berliner Bäder.
Das meint nicht, dass die Bäder gleich gemacht werden. Die Berliner Bäder Landschaft lebt von unterschiedlichen Bädern, den früheren- und nur den früheren, denn es wird nicht neu gebaut- zweier unterschiedlicher Länder, BRD und DDR.
Man könnte aber z.B. in allen Bädern das gleiche Schließsystem einführen.
Mir fällt schon echt nix mehr ein, wie ich auswärtigen Gästen erkläre, dass sie in Bad X den Pfand Euro brauchen, in Y aber ein Schloß, in Z das Zwei Euro Stück und in Bad A nischt. Das ist so provinziell, dass jedes Bad auch mehrere Jahrzehnte nach Bezirkshoheit noch im klein klein der Schließen verharrt.
Teilhabe beim Bau der Schwimmhalle Kreuzberg- nur Fachleute?
Und damit bin ich bei der Frage des Jahres 2023: wer hat was entschieden für und in der Schwimmhalle Kreuzberg?
Es gab einen Bau Entwurf. Ein Konzept. Für eine temporäre Schwimmhalle. Welche Person hat da was entschieden?
Und ich meine in diesem Fall ganz detailliert: wer hat entschieden, welchen Fußbodenbelag die sanitären Anlagen bekommen? Wurde entschieden, dass der geplante Fußbodenbelag ausgetauscht wird oder wurde der geplante verlegt?
Welche Abteilung des Bäderbetreibers hat wann was geändert an baulichen Vorgaben im ursprünglichen Entwurf? Warum? Wer hat entschieden, welche Rohre wo, wie und warum verbaut werden sollen?
Wer hat, auf welcher Grundlage was geändert am Konzept der Leichtbauweise?
Wer hat die Haken in den Duschen ausgesucht und deren Anbringungsweise?
Ja, ich will noch kleinteiligere Antworten. Wie viele Klageverfahren gibt es? Gegen wen? An welchen Gerichten sind diese anhängig?
Gibt es bereits Strafverfahren? Anzeigen wegen Gefährdung?
Der Grund ist ganz simpel: das Bad hatte drei Wochen nach Eröffnung bereits widerliche gelbe Flecken in den Duschen. Haken fielen ab, der Aufbau vieler Bereiche erschließt sich der Nutzerin nicht. Da ist so viel Unsinn, dass ich mich frage, warum niemand öffentlich fragt- sprich recherchiert- was wer wann entschieden und was wer wann umgesetzt hat.
Das Schwimmbad sollte, zu 90 % Vereinen und Schulen, zur Verfügung stehen. Es ist gesperrt. Seit Monaten. War es vorher auch immer wieder. Einige Wochen, im Spätsommer stand die Wasserfläche unbeheizt zur Verfügung. Sanitäre Anlage des Freibads konnten genutzt werden.
Teilhabe jetzt, in Form von Öffnung des Schwimmbads!
Wer hat entschieden, dass keine Öffnung eine Lösung ist? Warum keine Nutzung statt eine, die ähnlich daher kommt wie im Spätsommer- Dusch/ Toiletten Container (es gibt mehr als die bekannten Dixie Klos), erneute Nutzung der Freibad Anlagen. Was auch immer.
Und wehe, eine Person kommt mir jetzt mit der Farce "Baustellenbegehung Stadtbad Tiergarten" sei Teilhabe. (Mir ist die Pressemitteilung auf berlin.de bekannt.)
Gucken, ob alle Latten am Bauzaun sind...
Das ist eine Begehung von vollendeten- besser unvollendeten- Tatsachen, keine Teilhabe!
¹Statt 1,5 Millionen Euro bisher 2,3 Millionen.
Schilder Unsinn den niemand beachtet
Gleiche Öffnungszeiten für alle Bäder- Schluss mit Bezirksöffnungszeiten!
Rückblick 2022- Das Gespenster Jahr
Schreckgespenst "Eiskaltes Wasser"Nur die Harten kommen in den Garten, aber da wollen sie gar nicht hin
Heute Schwimmis, wirds was geben....Saisoneröffnung
7 Tage, 7 Zeitfenster, 1 Schwimmhalle
Closed- Wo ist das Personal aus den geschlossenen Schwimmbäder?