Familie Lewissohn und ihr Seebad Mariendorf in der Jüdischen Allgemeinen am 20.06.21
Mai 2021
Die erste offizielle Ausstellung und damit Erinnerung an Familie Lewissohn und ihr Seebad Mariendorf ist eröffnet.
Im Tagesspiegel Leute Newsletter berichtet S. Kneist am 11.05.2021 über Adolf Lewissohn und seine Familie als Nachbarn.
April 2021
Für den 08.Mai, den Tag der Befreiung, ist eine Ausstellung zum Seebad Mariendorf geplant
Durch die Corona Schließung dauert es noch ein paar Tage länger. Dann wird es die erste offizielle Erinnerung an Familie Lewissohn und ihr Seebad Mariendorf im Bezirk geben.
Ich bin so dankbar, dass es geklappt hat.
Das heißt, 2021 werde ich nach vielen Jahren der oft harten Recherche und Öffentlichkeitsarbeit ein Ziel erreicht haben: Die Familie Lewissohn, ihr Engagement, ihr Schicksal und das Seebad Mariendorf einer breiteren Öffentlichkeit ins Gedächtnis rufen. Im Frühling soll es so weit sein
In Berlin werden zwei Schwimmbad Neubauten geplant- einer davon in Mariendorf, Gelände des heutigen Kombibad Mariendorf am Ankogelweg.
Ich bin vor etwa einigen Jahren durch Recherchen in einem Archiv auf das Seebad Mariendorf aufmerksam geworden. Ich recherchiere meine Ahnen und weil Archive so spannend sind, gerate ich leicht auf 'Abwege'. Man liest weiter und weiter, kommt auf andere Personen und Geschichten und so landete ich irgendwie bei dem Seebad. Natürlich bin ich als Schwimmerin daran hängen geblieben.
Ich war entsetzt, wütend darüber, wie mit Helene Lewissohn umgegangen wurde und darüber, dass in meinem Bezirk nichts an die Familie Lewissohn, an das Seebad und das Engagement des Gründers, Adolf Lewissohn, erinnert.
Nach dem Krieg gründete sich die BVV Tempelhof in Gebäuden des Seebad. Die erste Bürgermeisterwahl...und vieles mehr fand im Seebad, das an der heutigen
Ullsteinstraße lag, statt. Seither setze ich mich dafür ein, dass der Schwimmbad Neubau in Mariendorf den Namen Helene Lewissohn Bad trägt.
Einst das schönste und größte Seebad von Groß Berlin
Nichts erinnert an Familie Lewissohn, die Begründer des einst schönsten und größten Seebad Berlins. Kein Gedenkstein, kein Grabmal. Nichts.
Das Seebad Mariendorf
Gründung 1872 durch Adolf Lewissohn
24.000qm groß zwischen dem heutigen Mariendorfer Damm und der heutigen und damaligen Rathausstraße im heutigen Tempelhof.
Eröffnung 1876
In den Sommern vergnügten sich im Seebad Mariendorf bis zu 4000 Badegäste. Es galt ab 1920 als die größte und schönste Badeanstalt von Groß Berlin. Vereine trainierten hier und Kinder lernten das Schwimmen.
Es gab ein bekanntes Restaurant in dem große Veranstaltungen durchgeführt wurden.
1912 wurden die Ausscheidungskämpfe der Olympischen Spiele Stockholm ausgetragen.
1933 „arisiert“.
Die Tochter des verstorbenen Gründers, Helene Lewissohn, musste „verkaufen“- neuer Besitzer, der Gastwirt Paul Hilgner.
Helene Lewissohn bekam den lächerlichen Betrag von 151,25 Mark.
Nach dem Krieg gab es zwischen der Witwe Paul Hilgners und dem Bezirksamt einen fünf Jahres Pachtvertrag.
Die enteignete Besitzerin Helene Lewissohn beantragte 1948 einen Verwalter einzusetzen.
Das Verfahren zur Wiedergutmachung endete 1952 mit einem Vergleich über mit dem Spottbetrag von 1000 Mark. Die mittlerweile völlig verarmte Helene Lewissohn konnte sich keinen Anwalt leisten, Antrag auf „Armenrecht“ wurde abgelehnt mit der Begründung, die Aussichten auf Rückübertragung seien gering...
Im Gegenteil, man versuchte sogar bei ihr Verfahrensgebühren einzufordern.
Das Bad öffnete noch einmal für eine Saison, dann musste es weichen
1953 wurde es zugeschüttet, für Wohnbebauung.
Heute gibt es noch einen kleinen Teich auf dem Gelände eines Seniorenheims vor Ort.
Frau Helene Lewissohn verstarb vollkommen verarmt 1957.
Der Kampf einer Frau um das Lebenswerk und Gerechtigkeit hier lesen
2019 Aktuell
Bestrebungen Gedenken an Familie Lewissohn im Ortsteil und Bezirk wachhalten
Gedenktafel für Adolf Lewissohn
Antwort 2019 auf Einwohnerinnen Anfrage: Die Kommission Gedenktafel tritt erst im Herbst 2019n zusammen
Beschlossen: Seebad Mariendorf Gedenktafel Adolf Lewissohn Abstimmung 20.09.2017 in der BVV
Schwimmbad Neubau in Mariendorf soll
Helene Lewissohn Bad
heißen
Von völliger Ignoranz auf allen Ebenen hin zu Beschlüssen und Einverständnis von Senat, Berliner Bäder Betriebe und Bezirk ...weiterlesen
140 Jahre Seebad Mariendorf
Zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren wird an die Familie Lewissohn erinnert
Persönlichkeiten
Adolf Lewissohn, Gründer und verdienter Bürger in Tempelhof
Helene Lewissohn, enteignet, nie entschädigt und vergessen im Bezirk. Schwimmbad Neubau soll Helene Lewissohn Bad heißen
Er schwamm im Seebad zur Olympiaqualifikation- und gewann
Der vergessene Olympiaschwimmer Kurt Paul Malisch
Medienecho
12.06.2016 Der Tagesspiegel berichtet über meinen Blog. Durch den Artikel wird Frau Dr. Högl, Vizevorsitzende der Bundestagsfraktion der SPD aufmerksam und unterstützt initiativ das Projekt
08.07.2016 Der Tagesspiegel schreibt über das geplante Sommerfest und titelt "Riesen Wasserbecken in Tempelhof, eine Initiative erinnert"
09.07.2016 Das Sommerfest unter dem Motto "Seebad Mariendorf" Erste öffentliche Erinnerung an die Familie Lewissohn und das Seebad am authentischen Ort.
10.08.2016 Berliner Woche druckt Zeitzeugenaufruf
Zeitzeugenberichte
Zwei Mädchen beim Kaffee am Seebad. Eine alte Dame erzählt von ihrer Freundin, die Tochter des Hausmeisters im Seebad
Mir ist ja Edelstahl lieber. Ein alter Herr, passionierter Schwimmer, erzählt von seinen Erfahrungen im Seebad.
Das Seebad
Der Badebetrieb im Seebad Mariendorf. Ausscheidungswettkämpfe, Schulen und Vereine als Nutznießer
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